Brose Bamberg baut Serie in Hamburg weiter aus

Brose Bamberg setzte sich am 22. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Veolia Towers Hamburg mit 88:83 durch und bleibt damit weiter dran an den Playoffplätzen. Einem offensiv starken ersten Viertel (30:24) folgte ein schwaches zweites (15:24) und ein Drei-Punkte-Rückstand zur Pause. Die Gäste, lautstark angefeuert von 100 mitgereisten Bamberger Fans, fanden in der zweiten Hälfte jedoch wieder ihren Rhythmus, begannen wieder besser zu rebounden und hatten in der Crunch Time in Kevin Wohlrath den Spieler, der 60 Sekunden vor Schluss den vorentscheidenden Dreier traf. Fünf Brose-Spieler punkteten zweistellig, am besten Patrick Miller mit 19 Zählern.

Oren Amiel: „Es war der erwartete Kampf. Hier in Hamburg ist es immer schwer. Wir haben in der ersten Halbzeit defensiv schlecht gespielt. Das führte auch dazu, dass wir uns offensiv schwerer getan haben. Vor allem beim Rebound und im Umschalten hatten wir Probleme. Das haben wir in der zweiten Halbzeit verbessern können. Zudem haben einige Jungs entscheidende Würfe getroffen. Es ist einfach schön zu sehen, wie sich Spieler entwickeln. Beispiel etwa: Kevin Wohlrath. Aber es geht ums Team und das war heute alles in allem wieder sehr solide. Auch dank unserer fantastischen Fans. Es war ein toller Sieg für uns, wir fliegen nun mit Selbstvertrauen nach Tallinn.“

Brose kam gut ins Spiel, lag nach zwei Minuten mit 7:2 in Front. Erst allmählich fanden auch die Gastgeber ihren Rhythmus, konnten den Rückstand aus ihrer Sicht verkürzen und die Partie bis Mitte des ersten Viertels ausgeglichen gestalten: 13:12. Bamberg dominierte den Rebound, machte jedoch zu wenig aus seinen zweiten, teils gar dritten Chancen. Lediglich drei Punkte sprangen im Anschluss an sechs Offensivrebounds heraus. Dafür lief es von der Dreierlinie besser. Solomon Young und Spencer Reaves waren jeweils von jenseits der 6,75m-Linie erfolgreich, insgesamt fanden vier Distanzwürfe den Weg in den Hamburger Korb. Ein kleiner 6:0-Lauf brachte nach neun Minuten die bis dato höchste Gästeführung: 28:19. Sechs Punkte davon blieben zum Viertelende noch übrig, nachdem Wohlfahrt-Bottermann mit der Sirene für Hamburg zum 30:24 traf.

Amir Bell eröffnete Abschnitt zwei per Korbleger. Diese zwei Zähler sollten dann jedoch für die nächsten gut viereinhalb Minuten das einzig Zählbare sein, das Brose bis Mitte des Viertels zustande brachte. Anders jetzt die Hausherren, die defensiv nun gut standen und Bamberg offensiv immer wieder vor Probleme stellten. Die Führung Broses schmolz und wurde nach gut 14 Minuten erstmals zum Rückstand: 32:33. Spencer Reaves erlöste die Gäste per Dreier aus dem Offensivdilemma (35:35, 15.). Doch auch danach wurde das Bamberger Spiel nicht wirklich besser. Zwar setzte sich nun vor allem Patrick Miller ein ums andere Mal wieder aggressiv in der Zone durch, nach 20 Minuten stand dennoch ein Defizit von drei Punkten zu Buche, ging es – nachdem Viertel zwei mit 15:24 abgegeben wurde – mit 45:48 in die Kabinen.

Brose zeigte direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit, dass die offensive Flaute ad acta gelegt wurde. Miller traf früh den Floater, Young legte den Dreier nach. Als kurz darauf Christian Sengfelder das And1 traf, war Brose wieder auf einen Zähler dran (53:54, 22.). Es dauerte zwei weitere Minuten, ehe Amir Bell den Ausgleich zum 58:58 herstellte. Aber Hamburg blieb weiter stark, stellte die Gäste defensiv nach wie vor vor einige Probleme. Brose aber managte das Spiel. Zwei Dreier waren es in den letzten 60 Sekunden des dritten Viertels – einer von Kevin Wohlrath, einer von Patrick Miller –, die die Führung zurück auf Seite der Bamberger holten. Mit 68:67 ging es in den Schlussabschnitt.

Dort blieb es weiterhin ein Spiel zweier Teams, für die es nach wie vor um vieles geht. Es wurde gekämpft, es wurde gehustlet. Das war nicht immer schön, aber in jedem Fall spannend. Nachdem Meisner zwischenzeitlich für Hamburg zum 72:72 ausglich, war es kurz darauf Jaromír Bohačík, der ebenfalls den Distanzwurf traf. Brose war nun vollkommen fokussiert, gab weiterhin keinen Ball verloren und stand nun auch wieder sicherer beim Defensivrebound. Die Folge: die Gäste behielten die Führung und vor allem die Nerven. Die wurden bei den rund 100 mitgereisten Bamberger Fans anderthalb Minuten vor Schluss nochmals strapaziert. Nachdem Davis das And1 traf, war der Bamberger Vorsprung auf nur noch einen Zähler geschrumpft: 84:83. Kevin Wohlrath aber versenkte 30 Sekunden später den Clutch-Dreier, Solomon Young machte per Freiwurf den Deckel drauf. Brose siegte mit 88:83 bei den Veolia Towers Hamburg, baute seine Serie damit auf wettbewerbsübergreifend sechs Erfolge aus und fliegt mit einem guten Gefühl zum Viertelfinalhinspiel nach Tallinn.

Brose Bamberg:

Blunt dnp, Miller 19, Bell 10, Wohlrath 13, Simmons 2, Sonnefeld dnp, Bohačík 8, Chachashvili 5, Young 15, Reaves 6, Heckmann, Sengfelder 10