Brose Bamberg empfängt Göttingen

Brose Bamberg ist am 19. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga Gastgeber für die BG Göttingen. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr. Tickets gibt es wie gewohnt im Onlineshop, im Fanshop in der Kornstraße und an der Tageskasse. Zudem überträgt MagentaSport die Partie auf seinen Kanälen. Kommentator ist Christoph Stadtler.

Die BG Göttingen steht aktuell mit zehn Siegen aus 16 Spielen auf Rang fünf und damit einem sicheren Playoffplatz. Einen dieser Erfolge gab es gegen Brose Bamberg. Im Hinspiel Mitte Dezember behielten die Veilchen mit 95:79 deutlich die Oberhand. Harper Kamp (26) und Rayshaun Hammonds (23) bekam Brose damals nie wirklich in den Griff. Der Sieg über Bamberg war dereinst der Start einer fünf Siege umfassenden Serie, die erst Anfang Januar beim 75:78 in Frankfurt endete. Im Anschluss gewannen die Niedersachsen noch in Hamburg, zogen zuletzt jedoch mit 74:105 in München den kürzeren. Dennoch, alles in allem, sind die Göttinger vollkommen im Soll, wollen ihre starke Bilanz aus der Hinrunde nun auch in den verbleibenden Partien konservieren. Die positiven Ergebnisse sind in erster Linie einer soliden Teamleistung geschuldet. Fünf Spieler punkteten bislang im Schnitt zweistellig, Mark Smith sticht aus diesem Quintett mit durchschnittlich erzielten 17,6 Zählern nochmals etwas heraus. Vor allem von jenseits der 6,75m-Linie sind die Göttinger treffsicher. Knapp 40 Prozent aller Versuche fanden bislang den Weg in den Korb, pro Spiel streuten sie ihren Gegnern so durchschnittlich 33 Punkte ein – der beste Wert in der gesamten BBL. Till Pape, Javon Bess, aber allen voran Harald Frey sind dabei die niedersächsischen Dreierkönige, treffen allesamt deutlich über 40 Prozent ihrer Dreierversuche. Tunlichst vermeiden sollte man als Veilchengegner auch, die Mannen von Ex-Brose-Coach Roel Moors an die Freiwurflinie zu schicken. Die getroffenen 81,6 Prozent stellen hier nämlich ebenso den Spitzenwert aller BBL-Teams dar. Wenn es überhaupt eine Schwäche gibt, dann sind es die Rebounds. 33,3 Abpraller sicherte sich die BG bislang im Schnitt pro Spiel und damit weniger als alle anderen Bundesligamannschaften. Dafür passen sie umso besser auf den Ball auf, kommen im Schnitt auf lediglich 11,6 Turnover pro Partie – ein weiteres Mal der BBL-Spitzenwert. Ihr in dieser Kategorie bestes Spiel machten sie dabei übrigens gegen Brose, wo sie am Ende nur sieben Ballverluste in der Statistik stehen hatten. Trotz all der Spitzenwerte und des deutlichen Hinspielsieges warnt BG-Assistenztrainer Olivier Foucart vor der Partie am Sonntag gegen Brose: „Sie haben zwischendurch viele Spiele gespielt und wir auch. Darum wird es eine andere Partie werden. Bamberg hat zwar immer noch dieselbe Philosophie, aber in Miller, Bell und Gerel Simmons anderes Personal zur Verfügung. Bambergs größte Stärke ist die Offensive. Sie haben viele verschiedene Werkzeuge: gute Werfer, aggressive und physische Guards, in Sengfelder und Young zwei große Spieler, die das Feld weit machen können.“

Genau das von Foucart zuletzt skizzierte will und muss Brose Bamberg am Sonntag umsetzen. Zuletzt hat das im FIBA Europe Cup gegen Keravnos unter der Woche gut geklappt. Der 89:58-Erfolg hielt dabei nicht nur die Tür zum Weiterkommen ins Viertelfinale des europäischen Wettbewerbs offen, sondern war zugleich auch ein wichtiger Erfolg für die Psyche. Zuvor gab es bekanntlich vier Niederlagen in Serie, daher war der Sieg enorm hilfreich fürs Selbstbewusstsein, wie auch Cheftrainer Oren Amiel im Nachgang konstatierte: „Der Sieg tut gut und gibt den Jungs hoffentlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben.“ Die werden nämlich definitiv nicht einfacher und müssen, wollen Christian Sengfelder und Co. die Playoffplätze nicht aus den Augen verlieren, auch positiv gestaltet werden. Der Fokus ist in jedem Fall wieder da. Patrick Miller bezeichnetet die 107 Gegenpunkte vom letzten Wochenende in Ulm im Fantalk unter der Woche als schrillenden Weckruf, dass es so defensiv nicht weitergehen könne. Gegen Keravnos war die Verteidigung denn auch deutlich stabiler als in den Partien zuvor. Für Göttingen müssen die Bamberger jedoch nochmals mindestens eine Schippe drauflegen, denn die Niedersachsen sind definitiv stärker als die Zyprioten – mit allem Respekt für deren Leistung. Daher wird es am Sonntag wieder auf die Balance zwischen Defensive und Offensive ankommen. Und auf das richtige Setplay. Denn wenn es von außen nicht läuft, dann sind die großen Jungs unter dem Korb in den letzten Spielen immer bereit und anspielbar gewesen. Egal dabei ob Christian Sengfelder, Solomon Young oder Gabriel Chachashvili – auf die drei war in der Zone Verlass. Aktuell bester Bamberger Werfer ist Patrick Miller mit im Schnitt erzielten 16,6 Punkten. Solomon Young führt die interne Reboundstatistik mit durchschnittlich gesicherten 5,3 Abprallern an, während abermals Pat Miller mit im Schnitt 5,6 verteilten Assists Broses bester Vorlagengeber ist.

Amir Bell: „Man kann das Spiel am Sonntag nicht mit dem Hinspiel vergleichen. Damals hatten Pat Miller und ich gefehlt. Dennoch waren wir bis ins letzte Viertel ebenbürtig, ehe uns dann die Luft ausging. Daher wird es nun eine ganz andere Partie werden. Wir wissen, was auf uns zukommt. Sie spielen sehr physisch, sind zudem extrem wurfstark. Gegen das eine müssen wir dagegenhalten, das andere müssen wir versuchen ihnen so gut wie möglich wegzunehmen. Wir spielen vor unseren Fans, das gibt uns natürlich einen extra Push.“

Nach der Partie in Göttingen stehen für Brose bis zum Nationalmannschaftszeitfenster noch drei Partien innerhalb von sieben Tagen an. Am kommenden Mittwoch geht es zum entscheidenden Spiel um das Erreichen des Viertelfinals im FIBA Europe Cup zu Anwil Włocławek, am darauffolgenden Sonntag sind die Bamberger dann in Frankfurt zu Gast. Die letzte Partie vor dem Break findet am Dienstag (14.2., 19 Uhr) in heimischer BROSE ARENA gegen Ulm statt. Tickets für die Heimspiele gibt es wie gewohnt unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an der jeweiligen Tages- bzw. Abendkasse.