Brose Bamberg gastiert in Chemnitz

Brose Bamberg reist am 11. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zu den NINERS Chemnitz. Tip-Off zur Partie des Tabellenelften beim -achten ist am Samstag um 20.30 Uhr. MagentaSport überträgt das von Stefan Koch kommentierte Spiel wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen.

Die NINERS Chemnitz stehen da, wo die Bamberger am liebsten nach dem Spieltag sein wollen: auf Platz acht und damit auf einem Playoffplatz. Den haben die Sachsen durch einen zuletzt hart umkämpften 82:75-Erfolg über Gießen erobert. Sechs Siege stehen bei Chemnitz aktuell vier Niederlagen gegenüber, die letzte gab es dabei vor gut zwei Wochen gegen Berlin. Zuvor aber haben die Mannen von Rodrigo Pastore unter anderem die MHP RIESEN Ludwigsburg geschlagen und sind durch einen Sieg über den FC Bayern München Basketball erstmals in der Vereinsgeschichte ins Pokal-Top Four eingezogen. Ihr argentinischer Cheftrainer hat es dabei abermals geschafft, ein starkes Team zusammenzustellen, das, nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Nelson Weidemann und dem Abgang von Gerald Robinson, kürzlich durch Trent Lockett nochmals verstärkt wurde. Und dass der 31-Jährige tatsächlich eine Verstärkung ist, hat er gleich in seinem ersten Spiel gegen Gießen mit 13 Punkten, sechs Rebounds und drei Assists eindrucksvoll bewiesen. Zudem erlebt Darion Atkins in Sachsen seinen zweiten Frühling. Der Ex-Bamberger spielt diese Saison groß auf, kommt bislang im Schnitt auf 11,5 Zähler und 6,3 Rebounds. Ebenso stark: Frantz Massenat. Der neben Atkins zweite Veteran im Team übernimmt nach der Weidemann-Verletzung und dem Robinson-Abgang das Lenken des Chemnitzer Spiels und erzielt zu seinen knapp fünf verteilten direkten Korbvorlagen bislang auch rund zehn Punkte im Schnitt. Für Entlastung und Zählbares sorgen zudem immer wieder die einheimischen Akteure um Nationalspieler Jan Niklas Wimberg, den ehemaligen Brose-Spieler Johannes Richter und Kapitän Malte Ziegenhagen. Und, nicht zu vergessen: mit Isiah Mike haben die Chemnitzer eventuell den athletischsten Power Forward der Liga in ihren Reihen, der nicht nur Stammgast in der MagentaSport Top Ten ist, sondern mit durchschnittlich 11,3 Punkten auch kontinuierlich abliefert. Vor allem aus der Nah- und Mitteldistanz sind die Chemnitzer dabei abschlussstark, trafen bislang rund 60 Prozent ihrer Würfe – zweitbester Wert aller BBL-Teams. Anfällig sind die Sachsen dagegen im Spielaufbau, leisteten sich durchschnittlich in den ersten zehn Spielen knapp 18 Ballverluste. Auch fällt am Samstag der Faktor Zuschauer weg. Normalerweise sind mehr als 3.000 Fans in der Chemnitzer Messe und schreien ihre Mannschaft frenetisch nach vorne. Aufgrund der Coronalage findet die Partie aber ohne Publikum statt.

Brose Bamberg hatte knapp zwei Wochen zur Vorbereitung auf das Spiel am Samstag. Zeit genug, um zum einen die Derbyniederlage gegen Bayreuth aus dem Kopf zu bekommen, um aber vor allem die Systeme von Neucoach Oren Amiel besser zu verinnerlichen und den letzten Neuzugang Akil Mitchell weiter ins Mannschaftsgefüge zu integrieren. Das hatte bereits gegen Bayreuth ganz gut funktioniert, konnte der Center doch sechs Punkte, acht Rebounds und drei Assists beisteuern. Gereicht hat das am Ende dennoch nicht, um die fünfte Niederlage aus den letzten sechs Spielen zu verhindern. Daher: die Trendwende muss nun kommen. Vor allem defensiv muss Bamberg stabiler werden. Mit einer Quote von 49,8 Prozent erlaubt Brose seinen jeweiligen Gegnern bislang nahezu jeden zweiten Wurf erfolgreich zu verwandeln. Vorne hingegen ist es bislang durchaus in Ordnung, was die Mannen um Christian Sengfelder abliefern. Der Kapitän führt die interne Scorerliste mit durchschnittlich 18,9 Punkten vor Justin Robinson (13,7) und Omar Prewitt (12,5) an. Dennoch: es bedarf einer kollektiven Steigerung gegenüber den letzten Spielen, um in Chemnitz bestehen zu können. Die Bilanz gegen die Sachsen ist übrigens ausgeglichen. Letzte Saison – bei den erstmaligen Aufeinandertreffen beider Teams in Deutschlands höchster Liga – gab es jeweils einen Heimsieg, wobei die Partie in Chemnitz erst durch einen Buzzerbeater zugunsten der Sachsen entschieden wurde.

Patrick Heckmann: „Natürlich ist keiner von uns mit den aktuellen Ergebnissen zufrieden. Wir haben in den letzten zwei Wochen allerdings sehr viel und gut mit dem neuen Coach gearbeitet, bekommen langsam aber sicher seine Philosophie verinnerlicht. Es ist nie ganz leicht, direkt den Umstieg zu schaffen. Dennoch ist es natürlich unser Anspruch, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen. Chemnitz ist ein starkes Team, das nicht umsonst München aus dem Pokal gekegelt hat. Wir sind gewarnt, wissen worauf wir achten müssen. Allerdings ist es aktuell wichtiger, weniger auf den Gegner zu schauen, sondern in erster Linie auf uns: wir müssen unsere neuen Systeme aufs Parkett bringen und vor allem über 40 Minuten intensivst spielen und verteidigen.“

Nach Chemnitz ist vor Crailsheim. Dort trifft Brose Bamberg am 23. Dezember auf die HAKRO Merlins. Nach drei besinnlicheren, aber nicht ruhigeren, da Trainingstagen, steht der Jahresendspurt mit den Spielen gegen Ludwigsburg (27.12.) und in Weißenfels (29.12.) auf dem Programm, bevor das neue Jahr mit der Partie gegen München (2.1.) eingeläutet wird.