Brose Bamberg kämpft Ulm nieder

Brose Bamberg besiegte am 31. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114. Dabei lagen die Hausherren vor 3.559 Zuschauern kurz vor der Pause bereits mit zehn Punkten hinten (33:43, 19.), kämpften sich in der zweiten Halbzeit aber zurück ins Spiel, konnten jedoch ihrerseits eine zwischenzeitliche Neun-Punkte-Führung (76:67, 33.) nicht ins Ziel bringen. Auch die ersten fünf Extraminuten brachten beim Stand von 103:103 keinen Sieger. So ging es in die zweite Overtime. Da behielt Chris Dowe 3,5 Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie die Nerven und sicherte seiner Mannschaft nicht nur den Sieg, sondern weiterhin die Hoffnung auf die Playoffs. Beste Bamberger Werfer waren Christian Sengfelder und Akil Mitchell mit jeweils 23 Punkten.

Oren Amiel: „Zunächst: danke für die Glückwünsche zu unserem Sieg. Ich stimme Jaka in allem zu. Getragen hat uns heute einmal mehr die Atmosphäre. Die Fans waren wieder unser sechster Mann und haben uns geholfen, aus dem Loch herauszukommen, in dem wir zwischenzeitlich steckten. Zum Spiel selbst: es gab viele Höhen und Tiefen, viele einfache Fehler auf beiden Seiten, viele tolle Spielzüge von beiden Teams. Es war heute ein extrem emotionaler Sieg, der ohne weiteres auch in die andere Richtung hätte gehen können. Ulm wünsche ich nun alles Gute im EuroCup.“

Brose verpasste den Beginn, lag nach drei Minuten mit 2:8 in Rückstand, Mitte des Viertels gar mit sieben Punkten: 8:16. Erst allmählich taute die Bamberger Offensive auf, wenngleich von jenseits der Dreierlinie kaum etwas fallen wollte. Der einzige erfolgreiche Distanzwurf bei fünf Versuchen kam von Omar Prewitt, der zwei Minuten vor Abschnittsende zum 11:15 traf und damit einen 7:0-Lauf startete, der zum Ausgleich führte (15:15, 9.). Zwar traf Ulm nochmals den Dreier, die letzten vier Zähler des Viertels aber gehörten den Hausherren, die mit einer 19:18-Führung in die erste kleine Pause gingen.

Im zweiten Abschnitt sollte es dabei bleiben: von außen ging weiterhin nichts. Der eine Dreier von Prewitt hatte auch zur Pause noch Bestand, bei abgegebenen 15 Versuchen – eine miserable Quote von gerade einmal sieben Prozent bis dato. Die Folge: die Gäste zogen davon, brachten Brose 45 Sekunden vor der Pause erstmals zweistellig in Rückstand: 33:43. Doch die Bamberger gaben nicht auf, blieben bissig und sorgten durch je zwei erfolgreiche Abschlüsse von Geben und Ogbe bis zur Halbzeit dafür, dass sie mit einem einstelligen Defizit von sechs Punkten in die Kabine gingen: 37:43.

Wie schon in Viertel eins kam Ulm auch besser in Abschnitt drei (41:48, 22.). Erst allmählich konnte sich Brose lösen, stand nun aggressiver in der Verteidigung und brachte den Ball – nachdem weiterhin von jenseits der Dreierlinie nichts fallen wollte – nun besser unter den Korb. Ein 7:0-Run bescherte nach gut 24 Minuten beim Stand von 48:48 das erneute Unentschieden, Chris Dowe war es kurz darauf, der die Führung auf Seite der Hausherren zurückholte (51:50, 25.). Es war nun eine spannende Partie, in der sich Brose zwar kurzzeitig auf fünf Zähler absetzen konnte (59:54, 28), diesen Vorsprung aber nach 30 Minuten wieder verspielt hatte: 65:65.

In den Schlussabschnitt kamen die Gastgeber nun effektiver, lagen nach 33 Minuten erstmals mit neun Zählern in Front: 76:67. Für Ulm war es nun Blossomgame, der das Spiel übernahm und durch zwei Dreier in Serie seine Mannschaft wieder heranbrachte und durch einen dritten vier Minuten vor Ende wieder ausglich: 79:79. Es blieb packend, nicht immer hochklassig, aber packend. 30 Sekunden vor Schluss lagen die Gäste mit zwei Zählern vorne. Es folgte Freiwurf auf Freiwurf. 7,6 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Chris Dowe seine zwei für Brose zum 88:88 traf – Verlängerung.

Dort waren es wieder zunächst die Bamberger, die besser starteten – und nun auch endlich die Dreier trafen. Wobei, nicht DIE Bamberger, sondern EIN Bamberger, nämlich einmal mehr Justin Robinson. Der Aufbauspieler versenkte in der Overtime drei Distanzwürfe und sorgte somit dafür, dass seine Mannschaft 77 Sekunden vor Schluss mit 103:99 in Front lag. Die letzten Sekunden aber waren wieder keine Freunde des Bamberger Basketballs. Thornwell und Klepeisz trafen für Ulm zum 103:103-Ausgleich. Die letzten Angriffe beider Teams verpufften – zweite Verlängerung.

Die Abnutzung ging weiter, es wurde sich nach wie vor nichts geschenkt. Sengfelder traf für Bamberg den siebten (und letzten) Dreier des Spiels zum 108:105, das ganze knapp zwei Minuten vor Ende der zweiten fünf Extraminuten. Doch Ulm kämpfte, biss und brachte Brose 18,1 Sekunden vor Schluss durch ein And1 von Blossomgame wieder in Rückstand: 112:114. Der letzte Angriff war bei den Hausherren, die es über Chris Dowe versuchten. Der drückte den Dreier ab – und wurde dabei gefoult. Seine drei Freiwürfe verwandelte er nervenlos: 115:114. 3,5 Sekunden waren noch auf der Uhr, Ulm hatte den letzten Wurf – daneben. Brose Bamberg sicherte sich gegen ratiopharm ulm nach zweifacher Verlängerung mit 115:114 den Sieg und hält seine Playoffchancen damit weiter am Leben.

Brose Bamberg:

Dowe 15, Lockhart 3, Prewitt 8, Mitchell 23, Omuvwie dnp, Robinson 19, Geben 10, Ogbe 4, Sengfelder 23, Kyzlink 10