Brose Bamberg reist nach Braunschweig

Brose Bamberg gastiert am 15. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den Basketball Löwen Braunschweig. Spielbeginn ist am Samstag um 18 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live und exklusiv aus der Volkswagen Arena. Kommentator ist Daniel Pinschower.

Die Basketball Löwen Braunschweig sind zwar aktuell mit zwei Siegen und 14 Niederlagen Tabellenletzter, haben in den vergangenen Wochen aber dennoch einen Aufwärtstrend erkennen lassen, den auch Cheftrainer Jesus Ramirez zuletzt nach der 59:63-Niederlage beim MBC seinem Team bestätigte: „Trotz der Niederlage ziehe ich ein positives Fazit. Es war ein Schritt in die richtige Richtung, vor allem defensiv.“ Und tatsächlich stimmte bei den Niedersachsen in Weißenfels in der Verteidigung ziemlich viel, das Spiel wurde diesmal in der Offensive verloren. Dass es in den vergangenen Spielen vor allem am Punkten hakte, ist auch dem Fakt geschuldet, dass die Braunschweiger auf ihren bis dato besten Schützen verzichten mussten. David Krämer hatte sich eine Knieverletzung zugezogen, war die letzten vier Partien raus. Gegen Brose soll er aber wieder zum Einsatz kommen. Da auch Luc van Slooten wieder grünes Licht gegeben hat, kann Jesus Ramirez personell ansatzweise aus dem Vollen schöpfen, auch wenn mit Benedikt Tuduric wahrscheinlich der Starting Center nach wie vor fehlen wird. Dafür haben die Niedersachsen in den letzten Wochen zweimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen, wobei aktuell lediglich der aus Paris gekommene Dustin Sleva spielberechtigt ist – und seine Kompetenzen beim MBC mit acht Punkten, sieben Rebounds, zwei Assists und einem Stil bereits angedeutet hat. Der andere Neue, Divine Myles, wartet hingegen seit nunmehr knapp drei Wochen auf seine Spielgenehmigung. Problem dabei: es gibt Unstimmigkeiten mit seinem Ex-Club, dem russischen Spitzenteam Nizhny Novgorod, der die Freigabe bisher verweigerte. Ob der explosive und korbgefährliche Spielmacher am Samstag gegen Brose spielen kann und darf, muss sich spätestens bis Freitagabend um 19 Uhr entscheiden, denn da ist Deadline für die Meldung bei der BBL. Egal ob mit Myles oder ohne ihn, Fakt ist in jedem Fall, dass die Basketball Löwen auf dem richtigen Weg und spielerisch definitiv besser sind, als der Tabellenstand aktuell zeigt. Daher muss Brose gewarnt sein, zumal es zwar in der Gesamtbilanz 53:15 für Bamberg steht, die letzten beiden Partien in Niedersachsen aber an die Gastgeber gingen. Für die Braunschweiger trafen bislang Krämer (18,2), Braydon Hobbs (11,9), Jilson Bango (10,9) und Robin Amaize (10,9) im Schnitt zweistellig. Bango ist mit durchschnittlich abgegriffenen 7,5 Abprallen bester Rebounder seines Teams, das in Hobbs (6,9) den besten Assistgeber hat. Alles in allem sind die Basketball Löwen das bislang offensivschwächste Team der BBL (76,9) und verlieren durchschnittlich am häufigsten den Ball (17,1). Und dennoch: bei ihren Siegen in Bayreuth und Frankfurt haben sie bewiesen, dass man sie definitiv nicht unterschätzen darf.

Das wird Brose Bamberg auch nicht tun. Die Mannen von Cheftrainer Oren Amiel haben zwar aktuell einen kleinen Lauf, wie schnell der aber zu Ende sein kann, hat diese Saison auch schon zur Genüge bewiesen. Daher war die Freude nach dem 73:69-Erfolg über Anwil Włocławek unter der Woche nur kurz, denn bereits am Tag danach lag der Fokus voll und ganz auf Braunschweig. Für Niedersachsen muss Brose in jedem Fall die gute Verteidigung der letzten Wochen mit ins Gepäck nehmen. So hielten Amir Bell, Solomon Young und Co. zuletzt nicht nur ihre Gegner konsequent vor sich, sondern etwa die Polen auch über 20 Punkte unter ihrem bisherigen Saisonschnitt. Überhaupt war die Verteidigung in den letzten Spielen der Schlüssel zu den nun wettbewerbsübergreifend vier Siegen in Serie. Denn auch wenn es offensiv einmal nicht läuft – gegen Włocławek traf Brose gerade einmal 36 Prozent seiner Würfe – fanden die Mannen um Kapitän Christian Sengfelder Mittel und Wege, die Partien am Ende für sich zu entscheiden. Dabei waren es immer wieder unterschiedliche Spieler, die in entscheidenden Phasen das Heft in die Hand nahmen. Zuletzt im FIBA Europe Cup war Patrick Miller immer dann zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Aber auch Sengfelder findet langsam aber sicher zu alter Stärke und Form zurück. Genau diese Ausgeglichenheit macht Brose aktuell für jeden Gegner schwer ausrechenbar. Das wollen die Bamberger weiter ausnutzen und auch in Braunschweig ihr Spiel spielen und möglichst den fünften Sieg in Folge einfahren. Dass es schwer wird – keine Frage. Dass sie es können – ebenso wenig. Dabei aber muss einmal mehr alles stimmen, muss über die gesamte Spielzeit die Verteidigung physisch stehen, muss die Offensive bestenfalls frühzeitig ins Rollen kommen. Mit im Schnitt bislang erzielten 85,1 Punkten steht Brose im soliden Mittelfeld der BBL-Scoringtabelle. Beste Bamberger Punktesammler sind aktuell Patrick Miller (14,8) und Chris Sengfelder (12,5). Broses Kapitän ist zudem bester Rebounder seiner Mannschaft (5,7), Miller bester Assistgeber (5,3).

Amir Bell: „Wir wollen den Schwung der letzten Wochen natürlich mit nach Braunschweig nehmen. Vor allem defensiv sah es über weite Strecken ganz gut aus, obwohl es auch da noch vieles zu verbessern gibt. Offensiv müssen wir wieder in einen besseren Rhythmus finden. Sie hatten zuletzt Pech mit Verletzungen, sind nun aber wieder nahezu komplett und daher ein ganz anders Team, als in den letzten Spielen. Das muss uns bewusst sein, wir dürfen uns weder von den letzten Ergebnissen noch vom Tabellenstand täuschen lassen. Wichtig ist, dass wir fokussiert und in unseren Systemen bleiben.“

Nach Braunschweig ist vor Braunschweig, denn bereits am nächsten Mittwoch kommt es zum Rückspiel zwischen Brose und den Niedersachsen. Der Grund: das ursprünglich auf den 2. Februar terminierte Spiel musste wegen des Europe Cup-Auftritts von Bamberg am 1.2. verlegt werden. Tickets für die Partie am 18. Januar um 19 Uhr gibt es unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an der Abendkasse.