Brose Bamberg reist nach Göttingen

Brose Bamberg gastiert am 10. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei der BG Göttingen. Spielbeginn ist am Samstag um 20.30 Uhr. MagentaSport überträgt die von Arne Malsch kommentierte Partie wie gewohnt live und exklusiv auf seinen diversen Plattformen.

Die BG Göttingen hat geschafft, was bis dato vielen anderen Team versagt blieb. Am vorletzten Spieltag hatten sie Meister und Pokalsieger ALBA BERLIN die erste nationale Niederlage beigebracht. Auch deshalb stehen die Niedersachsen aktuell mit einer ausgeglichenen Bilanz von vier Siegen und vier Niederlagen auf Tabellenplatz sieben. Beim 96:95-Erfolg vor gut drei Wochen war Mark Smith mit 33 Punkten der alles überragende Mann der Veilchen. Der US-Amerikaner war auch im letzten BBL-Spiel Topscorer seines Teams. Allerdings reichten seine diesmal 27 Zähler nicht, um die 76:90-Niederlage in Ludwigsburg zu verhindern. Und dennoch: die Mannschaft vom Ex-Bamberger Cheftrainer Roel Moors zeigt sich stabil. Neben Smith (20,6 Punkte im Schnitt pro Spiel) punkteten bislang auch Harald Frey (17,3), Till Pape (13,4) und Gino Crandell (10,6) zweistellig. Die Punkte resultieren dabei zum großen Teil aus erfolgreichen Distanzwürfen. Davon nahmen die Göttinger bislang durchschnittlich knapp 30 Stück pro Spiel, trafen starke 39 Prozent. Zum Vergleich: aus dem Zweierbereich haben die Niedersachsen lediglich fünf Versuche mehr, netzten davon bislang etwas mehr als die Hälfte ein. Dafür sind sie an der Freiwurflinie stark, trafen in den absolvierten acht Partien über 80 Prozent. Wenn man eine Schwäche ausmachen will, dann sind es die Rebounds. Mit im Schnitt gesicherten 30,5 Abprallern ist das Team Schlusslicht der BBL-internen Statistik. Dabei schlagen vor allem die 8,8 Offensivrebounds negativ zu Buche. Das hat auch Roel Moors erkannt und unter anderem im Anschluss an die Niederlage in Ludwigsburg gesagt: „Der Unterschied in der Physis war enorm und wenn man die Rebounds und Second Chance Punkte betrachtet, ist das ein Problem bei uns, an dem wir arbeiten müssen.“ Auffällig auch: im dritten Viertel gab es in den letzten Wochen immer einen Leistungsknick. In Ludwigsburg ging Abschnitt drei mit 19:28 verloren, zuvor im Pokal gegen Berlin mit 16:31 und in Oldenburg gar mit 13:30. Das soll, geht es nach Göttingens Till Pape, gegen Brose nicht nochmal passieren. Zudem warnt er seine Mannschaft vor dem Gegner: „Auch wenn sie jetzt zwei Spiele verloren haben, dürfen wir auf keinen Fall den Fehler machen, sie zu unterschätzen.“

Das Hauptaugenmerk Brose Bambergs galt in der Vorbereitung auf die Partie am Samstag in erster Linie der Regeneration und der Wundheilung. Daneben aber natürlich auch der Aufarbeitung der letzten Niederlagen. Fakt ist, dass das Team weder gegen Weißenfels noch gegen Oradea sein Leistungsmaximum erreicht hatte. Allerdings wollte Oren Amiel seiner Mannschaft nach dem knappen 80:82 am Mittwoch keinen Vorwurf machen: „Wir sind zweimal aus einem Loch zurückgekommen, haben gekämpft. Das sagt viel über die Mannschaft aus.“ Und dennoch: nach fünf Siegen in Serie musste Brose nun zwei Niederlagen in Folge einstecken. Und die kommenden Aufgaben – bis Jahresende sind es noch vier Spiele – werden nicht leichter. In Göttingen wird es einmal mehr darauf ankommen, dass sich das Team auf seine Stärken fokussiert. Die Offensive läuft nämlich nahezu ausnahmslos gut. Vor allem aus der Nah- und Mitteldistanz gehört Brose seit Wochen zu den konstantesten Teams der Liga, traf bislang 57 Prozent seiner Abschlüsse und rangiert damit BBL-weit auf dem vierten Platz aller Teams. Dabei ist es egal, wer abschließt, die Quoten sind mannschaftsintern nahezu gleich stark: Wohlrath (63,2%), Chachashvili (61,8%), Sengfelder (60,0%), Bohačík (59,4%), Bell (59,1%). Dafür geriet die Dreiermaschinerie in den letzten Spielen wieder etwas ins Stocken, fanden lediglich knapp 35 Prozent der Würfe den Weg in den gegnerischen Korb. Beste Bamberger BBL-Werfer sind bis dato Patrick Miller mit im Schnitt 13 erzielten Punkten, dicht gefolgt von Christian Sengfelder mit 12,8. Broses Kapitän ist auch bester Rebounder seiner Mannschaft mit durchschnittlich 5,7. Miller (4,5 im Schnitt pro Spiel) und Amir Bell (4,1) sind die besten Assistgeber.

Kevin Wohlrath: „Wir müssen wieder in die Spur finden. Natürlich war das Spiel gegen Oradea für mich persönlich nicht schön, aber Coach und Mitspieler haben mich perfekt aufgefangen. Dazu der Support der Fans direkt nach dem vergebenen Korbleger, das hat mir viel bedeutet. Jetzt gilt es in Göttingen wieder unseren Basketball zu zeigen. Die Moral stimmt, wir müssen es aber wieder schaffen, dass wir unser Spiel über 40 Minuten aufs Parkett bringen. Das fängt in einer stabilen Verteidigung an und endet in guten Offensivaktionen. Göttingen ist ein starkes Team, das vor allem in eigener Halle schon gezeigt hat, dass es jeden schlagen kann. Daher sind wir gewarnt, fahren aber natürlich dorthin, um den Sieg mitzunehmen.“

Die Partie in Göttingen ist der Auftakt für eine drei Spiele dauernde Auswärtsserie. Nach dem Aufeinandertreffen mit den Niedersachsen geht es für Brose Bamberg am Mittwoch im FIBA Europe Cup im zypriotischen Keravnos weiter, ehe am 2. Weihnachtsfeiertag das Oberfrankenderby mit der Partie in Bayreuth auf dem Programm steht.