Brose Bamberg unterliegt Bayreuth

Brose Bamberg musste sich am 9. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga medi bayreuth mit 84:87 geschlagen geben. Oren Amiel sah in seinem Debüt als Bamberger Cheftrainer über weite Strecken kein gutes Spiel seiner Mannschaft, die es dennoch schaffte, einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand (61:74, 34.) 7,4 Sekunden vor Schluss beim Stand von 82:84 fast noch zu drehen. Am Ende aber sorgte eine Unstimmigkeit für einen letzten, den 19 Ballverlust, der Brose zumindest die Chance auf die Verlängerung nahm. Akil Mitchell kam in seinem ersten Spiel auf sechs Punkte und zehn Rebounds. Chris Sengfelder erzielte mit 13 Zählern und 14 Rebounds ein Double-Double. Bester Bamberger Werfer war Trevis Simpson mit 21 Punkten.

Oren Amiel: „Bayreuth war über weite Strecken des Spiels besser. Das muss man anerkennen. Wir suchen noch nach unserem Weg, vor allem defensiv haben wir noch viel Verbesserungspotenzial. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, um unseren Stil zu finden. Offensiv war das ok, wir haben 84 Punkte erzielt. Aber hinten haben wir viel zu leichte Körbe kassiert. Das ist unser Job, der Job des kompletten Teams, das abzustellen und besser zu werden. Daran werden wir jetzt arbeiten.“

Der Beginn war aus Bamberger Sicht ganz anders, als erhofft. Offensiv wollte nämlich zunächst gar nichts fallen. Es dauerte über drei Minuten, bis Martinas Geben erstmals durch Freiwürfe erfolgreich war, weitere drei Minuten, ehe Shannon Scott das erste Mal erfolgreich aus dem Feld abschließen konnte (4:13, 7.). Broses Aufbauspieler war es in der Folgezeit auch, der das Bamberger Heft in die Hand nahm. Zehn Punkte (darunter zwei Dreier) standen am Ende des ersten Viertels für ihn zu Buche. Damit war er für zwei Drittel des Hausherren-Scores verantwortlich. Auf Bayreuther Seite war es immer wieder Marcus Thornton, der entweder sicher aus der Distanz traf oder aber zur richtigen Zweit den Weg zum Korb ansteuerte. Nach zehn Minuten lag Brose mit fünf Zählern zurück, stand es 15:20.

Patrick Heckmann läutete den zweiten Abschnitt mit dem Dreier ein, Trevis Simpson legte kurz darauf nach. Und als nach etwas mehr als 22 Minuten der wieder genesene Kenny Ogbe nach tollem Steal das And1 traf, lag Brose erstmals im Spiel in Führung: 24:23. Es entwickelte sich jetzt ein spannendes Derby, in dem beide Teams nun auch ihr Visier von jenseits der 6,75m-Linie eingestellt hatten. Acht Treffer waren es nach 20 Minuten auf Bamberger Seite, sechs bei Bayreuth. Allerdings: die elf Ballverluste, die sich Brose bis dato eingefangen hatte, führten immer wieder dazu, dass die Gäste zu einfachen Punkten kamen. Mit der Sirene traf Trevis Simpson seinen vierten Dreier des Spiels und verkürzte den Rückstand auf einen Zähler: 40:41.

Die zweite Halbzeit begann wie die erste. Bayreuth konnte sich durch einen 8:0-Lauf wieder absetzen, während Brose abermals mehr als drei Minuten benötigte, um erstmals erfolgreich abschließen zu können (43:49, 24.). Außerdem blieb es dabei: Bamberg brachte sich durch leichte Ballverluste immer wieder selbst aus dem Rhythmus. Der Rückstand pendelte sich um sieben Punkte ein, mal etwas mehr (49:58, 27.), mal etwas weniger (55:60, 29.). Das Positive bis dato und ein Faktor, weshalb Brose trotz aller Widrigkeiten im Spiel blieb: zehn Freiwürfe gab es, zehn wurden versenkt. Die letzten des dritten Viertels traf allerdings Thornton für Bayreuth, so dass es mit einem Sieben-Punkte-Rückstand in den Schlussabschnitt ging: 55:62.

In den letzten zehn Minuten schien es zunächst auf eine klare Angelegenheit für die Gäste hinauszulaufen, denn Bayreuth setzte sich beim 61:74 nach gut 34 Minuten mit 13 Punkten ab. Aber die Hausherren gaben sich nicht auf, im Gegenteil. Mitchell, Robinson und Sengfelder sorgten drei Minuten vor Schluss durch einen kleinen 6:0-Run wieder für den 74:78-Anschluss. Es war jetzt ein wildes Spiel mit wilden Aktionen auf beiden Seiten, wobei man Bayreuth anmerkte, dass die Kräfte etwas nachließen. Brose nutzte das aus, kam durch einen Sengfelder-Dreier 7,4 Sekunden vor dem Ende wieder auf zwei Zähler ran: 84:86. Bamberg foulte, aber Bastian Doreth zeigte keine Nerven. Und dennoch: die Gastgeber hatten den letzten Angriff, allerdings gab es durch eine Unstimmigkeit den insgesamt 19. Ballverlust, der alle Chancen auf die Verlängerung zunichte machte und die 84:87-Niederlage besiegelte.

Brose Bamberg:

Baggette dnp, Prewitt, Scott 13, Mitchell 6, Omuvwie, Robinson 13, Simpson 21, Geben 2, Ogbe 5, Heckmann 11, Sengfelder 13