Brose Bamberg verliert gegen Ylli

Brose Bamberg musste am 3. Spieltag des FIBA Europe Cups die erste Niederlage hinnehmen und unterlag Golden Eagle Ylli mit 78:81. Dabei lagen die Bamberger teilweise schon mit zwölf Punkten zurück (24:36, 15.), kämpften sich durch einen 19:0-Lauf Ende des zweiten und Anfang des dritten Viertels aber wieder zurück und lagen ihrerseits zwischenzeitlich mit 14 Punkten vorne (53:39, 24.). Diesen Vorsprung aber konnten die Gastgeber vor 2.302 Zuschauern nicht über die Zeit bringen. Unter anderem eine Dreierquote der Gäste von knapp 50 Prozent und 14 Rebounds mehr waren mit ausschlaggebende Faktoren für die Niederlage. Bester Bamberger Werfer war Christian Sengfelder mit 23 Punkten.

Oren Amiel: „Es war ein peinlicher Auftritt und ich möchte mich bei den Fans entschuldigen. Das ist nicht das, was wir ihnen zeigen wollen. So ein Spiel haben sie nicht verdient. Ich bin ehrlich, das ist weit weg von dem, was ich erwarte und vor allem, was wir erwartet haben, als wir das Team zusammenstellten. Wir spielen nicht gut, sind nicht mal ansatzweise auf dem Level, auf dem wir sein müssten, das jeder von uns erwartet. Es ist jetzt keine Zeit für Selbstmitleid, aber wir müssen schnellstmöglich sehen, wie sich jeder einzelne von uns verbessern kann. Es ist eine harte Nacht für mich, für das Team, für die Fans, eine hart Nacht für uns alle.“

Das erste Viertel war eines zum Vergessen für Brose Bamberg. Zwar gestalteten die Hausherren die ersten zwei Minuten noch ausgeglichen, anschließend aber ließen sie die Gäste zu einfach zu Punkten kommen. Ganz egal dabei, ob direkt am Korb oder aus der Distanz, Ylli traf und bestrafte die Bamberger Lethargie ein ums andere Mal (9:18, 5.). Es brauchte gut acht Minuten, ehe Brose defensiv etwas besseren Zugriff bekam und auch vorne die Würfe traf. Nach einem zwischenzeitlichen 6:0-Lauf betrug der Rückstand 120 Sekunden vor Viertelende nur noch drei Zähler: 19:22. Die letzten fünf Punkte des Abschnitts aber gehörten wieder den Gästen, die Brose mit einem Defizit von acht Zählern in die erste Pause schickten: 19:27.

Im zweiten Viertel war es zunächst ein ähnliches Bild. Brose versuchte vieles, aber die Würfe fanden einfach nicht den Weg in den Korb. Nach einem weiteren Dreier der Gäste, deren sechsten, war der Bamberger Rückstand Mitte des zweiten Viertels auf zwölf Zähler angewachsen: 24:36. Allerdings schienen die Hausherren, die trotz der bis dato eher überschaubaren Leistung von den 2.302 Zuschauern durchgängig lautstark unterstützt wurden, exakt diesen Rückstand gebraucht zu haben, um aufzuwachen. Von einer auf die nächste Minute war die Körpersprache eine andere, stand Brose nun physisch in der Verteidigung und erarbeitete sich gute Wurfchancen, die nun auch plötzlich fielen. Aus minus zwölf wurde bis zur Pause durch einen 15:0-Run eine 39:36-Führung.

Nach dem Seitenwechsel waren es direkt nochmals vier Bamberger Punkte, die also viertelübergreifend einen 19:0-Lauf bedeuteten. Und Brose blieb nun dran, blieb bissig, blieb treffsicher. Nach einem Sengfelder-Dreier lag Bamberg mit 14 Punkten in Front (53:39, 24.). Dann allerdings passierte das, was in dieser Saison schon so häufig passiert ist. Brose verlor den Faden, gab plötzlich das Momentum aus der Hand, ließ die Kosovaren zurück ins Spiel kommen. Zunächst war es Threatt, der zwei Dreier in Serie traf, kurz darauf Armstead, der gar acht Zähler in Folge auflegte und den Bamberger Vorsprung auf einen Punkt schmelzen ließ (61:60, 29.). Zwei Bell-Freiwürfe besiegelten das dritte Viertel, das 24:24 endete und Brose somit mit einer Drei-Punkte-Führung in den Schlussabschnitt gehen ließ: 63:60.

Dort war es zunächst Christian Sengfelder, der für die Gastgeber zweimal schön abschließen konnte (67:62, 31.). Knapp 33 Minuten waren gespielt, als Ylli jedoch wieder das Zepter übernahm und es abermals ausnutzte, dass Brose zu weit an der Dreierlinie von seinen Gegenspielern entfernt stand. Ahmed traf den Dreier, direkt danach Armstead – die Gäste hatten das Spiel gedreht, nun lag Bamberg wieder zurück (69:70, 35.). Und den Hausherren fiel in dieser Phase wenig ein, dazu fielen die Würfe nun auch nicht mehr. Die Folge: der Rückstand vergrößerte sich und war zwei Minuten vor Schluss bei acht Punkten: 71:79. Doch Bamberg kämpfte nochmals, kam durch Wright-Foreman, Bohačík und einen Bell-Dreier acht Sekunden vor dem Ende wieder auf einen Punkt ran: 78:79. Harris traf auf der Gegenseite, der Dreier von Amir Bell landete am Ring – schade, aber das war’s. Brose Bamberg unterlag Golden Eagle Ylli mit 78:81 und musste damit die erste Niederlage im FIBA Europe Cup hinnehmen

Brose Bamberg:

Blunt dnp, Bell 10, Wright-Foreman 18, Kariniauskas 2, Wohlrath 2, Sonnefeld dnp, Bohačík 5, Chachashvili 4, Young 11, Reaves 3, Heckmann, Sengfelder 23