Brose Bamberg will kleine Serie ausbauen

Brose Bamberg ist am 20. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga zu Gast bei den FRAPORT SKYLINERS. Spielbeginn in der neubenannten Süwag Energie Arena ist am Sonntag um 15 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live und exklusiv. Kommentator ist Stefan Koch.

Die FRAPORT SKYLINERS hatten einen schlechten Saisonstart, konnten sich allerdings in den letzten Spielen etwas fangen. Zwar stehen sie mit aktuell fünf Siegen und 14 Niederlagen noch auf Platz 17, das neue Kalenderjahr ließ aber bislang einen Aufwärtstrend erkennen. So konnten die Hessen 2023 bereits gegen die BG Göttingen und die Hamburg Towers gewinnen. Zuletzt allerdings setzte es für die Mannschaft von Geert Hammink wieder zwei Niederlagen, verlor sie zunächst Zuhause gegen Heidelberg, am vergangenen Wochenende dann in Ludwigsburg. Dort kostete das Team nach der 43:39-Halbzeitfühung eine vor allem defensiv magere zweite Hälfte (57 kassierte Punkte) am Ende das Spiel. Dabei hatten die Frankfurter vier Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute vorzuweisen und stellten die Ludwigsburger mit teilweise fünf Guards auf dem Parkett immer wieder vor Probleme. Den Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit erklärte Hammink im Nachgang so: „Wir haben uns in der ersten Halbzeit gut geschlagen und wurden von dem Gedanken verführt, dass wir das Spiel gewinnen können, sind dann aber in großem Stil eingebrochen, womit wir nicht glücklich sein können. Wenn man in Rückstand ist, gibt es üblicherweise eine passende Reaktion und wir haben heute die falsche Reaktion gezeigt. Das ist unsere Achillesferse in dieser Saison und in diesem Bereich müssen wir uns verbessern.“ Daneben sind die größten Frankfurter Probleme – wenn man sich die Statistiken ansieht – der offensive Output (79,5 Punkte im Schnitt pro Spiel bedeuten den zweitniedrigsten Wert aller BBL-Teams) und der Rebound (31,7 gesamt und 8,7 offensiv sind BBL-Minuswert). Dabei haben die Hessen eigentlich starkes Personal, das die PS aber (noch) nicht konstant aufs Parkett bringt. Lukas Wank und Joshua Obiesie sind unter anderem deutsche, Matt Haarms ist niederländischer Nationalspieler und über BBL-Dauerbrenner Quantez Robertson wurde in den letzten Jahren sowieso schon alles geschrieben und erzählt. Topscorer ist aber ein anderer. Laurynas Beliauskas wurde beim litauischen Team Klaipeda ausgebildet, stand dort unter anderem zweimal im Finale um die litauische Meisterschaft, sammelte dann zwei Jahre Erfahrung beim ACB-Club in Obradoiro und führt nun die interne Frankfurter Korbjägerstatistik mit im Schnitt erzielten 14,6 Punkten an. Ihm folgen Aufbauspieler Isaiah Washington (13,7), Obiesie (12,5) und Wank (11,2). Bester Rebounder ist Einaras Tubutis mit durchschnittlich abgegriffenen 5,1 Abprallern, die Assiststatistik führt mit 3,3 im Schnitt der neben Washington zweite Point Guard, J.J. Frazier, an. Tunlichst vermeiden sollte Brose übrigens, die Frankfurter zu häufig an die Freiwurflinie zu schicken. Von dort trafen sie bislang sehr starke 81,5 Prozent aller Versuche – das ist der zweitbeste Wert alles BBL-Teams.

Brose Bamberg will den positiven Flow der vergangenen Spiele mit in die Mainmetropole nehmen. Aktuell stehen wettbewerbsübergreifend drei Siege in Serie zu Buche. Dabei waren vor allem die beiden Erfolge zuletzt in der BBL gegen Göttingen und unter der Woche im FIBA Europe Cup in Włocławek wichtig. Ersterer, da Brose weiterhin in der Tabelle eher nach oben denn nach unten schauen kann, letzterer, da er den Einzug ins europäische Viertelfinale bedeutete. Vor allem defensiv zeigten sich die Bamberger in Polen dabei verbessert, waren zudem präsenter beim Rebound. War der gegen Göttingen noch problematisch (25/41), gewannen Christian Sengfelder und Co. das Duell gegen Włocławek mit 34:31. Wichtiger als die insgesamt drei mehr aber waren die zwölf Offensivrebounds, die zu 14 Punkten führten. Diese Intensität, diesen Willen muss das Team von Oren Amiel konservieren und auch in Frankfurt aufs Parkett bringen. Dort wird es darauf ankommen, dass sich Brose in erster Linie aufs eigene Spiel fokussiert, über die kompletten 40 Minuten physisch agiert. Der Viertelfinaleinzug im FIBA Europe Cup sollte Selbstvertrauen geben, er war und ist aber nur die Kür. Die Pflicht findet in der easyCredit Basketball Bundesliga statt. Das ist jedem bewusst. Daher galt nach der Rückkunft aus Polen am frühen Donnerstagmorgen bereits am Nachmittag der gesamte Fokus dem Spiel am Sonntag. Nicht täuschen lassen darf sich Brose dabei vom Ergebnis des Hinspiels. Das gewann Bamberg zwar dank eines starken zweiten Viertels (32:15) mit 100:83, die zweite Halbzeit aber endete zugunsten der Hessen (43:47). Bester Bamberger Werfer war damals Christian Sengfelder mit 21 Punkten. Der ist mit aktuell 11,7 erzielten Zählern im Schnitt nach wie vor dabei in Bambergs Topscorerregionen, wurde allerdings von Patrick Miller (16,6) als bester Korbjäger abgelöst. Solomon Young ist aktuell Broses bester Rebounder (5,1/Spiel), Miller verteilt die meisten Assists (5,6).

Gerel Simmons: „Wir denken tatsächlich nur von Spiel zu Spiel. Daher: Włocławek war schön, der Fokus liegt aber nicht auf irgendeinem Viertelfinale, sondern auf der nächsten Partie in Frankfurt. Sie stehen hinten drin, benötigen jeden Sieg, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen. Das macht sie gefährlich. Wir dürfen sie daher keinesfalls unterschätzen, werden top-vorbereitet anreisen und versuchen, ihnen unser Spiel aufzudrücken. Wichtig ist, dass wir defensiv weiter gut arbeiten. Das hat zuletzt einigermaßen gut funktioniert. Offensiv müssen wir ab und an geduldiger bleiben, dann bekommen wir noch besser Wurfchancen.“

Etwas mehr als 48 Stunden nach dem Spielende in Frankfurt steht für Brose Bamberg bereits die nächste Partie auf dem Programm. Am Dienstag gastiert um 19 Uhr ratiopharm ulm in der BROSE ARENA. Tickets hierfür sowie für alle weiteren Heimspiele der Hauptrunde gibt es unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an der jeweiligen Tages- bzw. Abendkasse.