Brose Bamberg steht im Viertelfinale des FIBA Europe Cups

Brose Bamberg setzte sich am letzten Spieltag der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups mit 90:86 bei Anwil Włocławek durch und qualifizierte sich damit als Sieger der Gruppe L für das Viertelfinale. Da trifft Brose auf BC Kalev aus Tallin. Das Hinspiel in Estland findet am 8. März statt, das Rückspiel eine Woche später (15.3.) in der BROSE ARENA. Für das Erreichen war allerdings eine Kraftanstrengung in Polen nötig. Die Bamberger, immer wieder lautstark angefeuert von drei Fans, die die rund 850 Kilometer lange Reise auf sich genommen haben, holten einen Zehn-Punkte-Rückstand (20:30, 11.) durch einen 12:0-Lauf auf und sicherten sich in den Schlusssekunden den Sieg durch gute Defense und Nervenstärke an der Freiwurflinie. Bester Bamberger Werfer war Gerel Simmons mit 24 Punkten.

Oren Amiel: „Wir wussten, dass es ein Kampf werden würde. Sie spielen sehr physisch, das war uns bewusst. Nach einem eher mageren ersten Viertel, was die Verteidigung anging, haben wir uns gefangen und einige Anpassungen vorgenommen. Dieses defensive Niveau haben wir dann das restliche Spiel über gut gehalten. Am Ende haben verschiedene Spieler schwierige Würfe getroffen und entscheidende Verteidigungssequenzen gezeigt.“

Brose hatte die Partie in den Anfangsminuten im Griff, stand gut in der Verteidigung und lag nach einem 7:0-Lauf nach knapp drei Minuten mit 7:2 in Führung. Erst allmählich tauten die Hausherren auf. Vor allem durch die Hereinnahme von Greene wurde das Spiel der Polen variabler und gefährlicher. Der Aufbauspieler traf denn auch drei Dreier in Serie und brachte die Bamberger damit vier Minuten vor Ende des Viertels mit vier Punkten in Rückstand: 13:17. Bis auf sieben Zähler sollte das Defizit ansteigen (18:25, 9.). Zum Ende des ersten Abschnitts waren davon noch sieben übrig, hieß es 20:27.

Mit dem ersten Wurf des zweiten Viertels wurde der Rückstand zweistellig (20:30, 11.). Eventuell war das der Hallo-Wach-Effekt, den Brose benötigte, denn fortan lief die Maschinerie der Gäste vorne wie hinten. Gerel Simmons, fünf Zähler von Jaromír Bohačík, zwei Miller-Freiwürfe und ein Korbleger von Christian Sengfelder sorgten für einen 10:0-Run und den 30:30-Ausgleich. Nochmals der Kapitän war es, der kurz darauf die erneute Führung herausschoss (32:30, 15.). Die wechselte in der Folgezeit mehrmals, kam kurz vor der Pausensirene durch einen erneuten Dreier von Simmons wieder zurück zu Brose und wurde mit der Sirene durch Gabriel Chachashvili auf drei Zähler ausgebaut: 47:44.

Die Führung hielt jedoch nur die ersten drei Minuten der zweiten Halbzeit, denn Moore lief für die Hausherren heiß, erzielte deren ersten sieben Punkte in Viertel drei: 50:51. Brose ließ sich davon jedoch nur kurz beeindrucken. Es war nun eine ausgeglichene Partie, in der beide Defensivreihen etwas zu kämpfen hatten. Oder anders: die Offensive lief beidseits gut. Das dritte Viertel endete 26:27 aus Bamberger Sicht, die die letzten vier Zähler des Abschnitts erzielten und mit einem kleinen Vorsprung von zwei Punkten in den Schlussabschnitt gingen: 73:71. Gerel Simmons und Chris Sengfelder waren bis dato die besten Werfer der Gäste mit 22 und 16 Zählern.

Zu Beginn der letzten zehn Minuten stand dann auch wieder die Bamberger Verteidigung sicherer. Die Hausherren hatten Probleme zu Würfen zu kommen, zudem vergab Greene nun den einen oder anderen Dreierversuch. Die Folge: Brose konnte sich sukzessive absetzen und lag nach zwei Bohačík-Punkten Mitte des Abschnitts mit sieben Zählern vorne: 82:75. Allerdings verpassten es die Gäste sich in der Folge weiter abzusetzen, vergaben fünf gute Wurfmöglichkeiten in Serie. Anwil nutzte das aus, verkürzte eine Minute vor Schluss beim 84:81 wieder auf drei Zähler. Brose aber blieb nervenstark, traf seine Freiwürfe zwar nicht 100%ig, aber sehr solide. Die letzten verwandelte Patrick Miller 3,3 Sekunden vor Schluss zum Endstand. Brose Bamberg setzte sich mit 90:86 gegen Anwil Włocławek durch und geht damit als Gruppensieger ins Viertelfinale gegen BC Kalev aus Tallin in Estland.

Brose Bamberg:

Miller 11, Bell 6, Wohlrath 2, Simmons 24, Bulić dnp, Sonnefeld dnp, Bohačík 10, Chachashvili 9, Young 7, Reaves 5, Heckmann, Sengfelder 16