Brose trotz Niederlage mit guter Ausgangsposition

Brose Bamberg musste sich im Viertelfinalhinspiel des FIBA Europe Cups beim BC Kalev/Cramo mit 77:80 geschlagen geben. Das bedeutet: für den Halbfinaleinzug ist im Rückspiel am 15. März ein Sieg mit mindestens vier Punkten nötig. Dabei sah es zu Beginn in der ausverkauften Kalevi Spordihall vor 1.686 Zuschauern – darunter auch zwei Fans aus Bamberg – sehr gut aus, lag Brose schnell zweistellig in Führung (10:0, 4.) und behielt sieben Zähler davon zur Pause (47:41). Das dritte Viertel war dann jedoch eines zum Vergessen, mussten die Gäste einen 0:15-Lauf und den Rückstand vor dem Schlussabschnitt hinnehmen (57:61). Dort kämpften sich die Bamberger von minus elf nochmals auf minus eins ran, fingen sich mit der Schlusssirene aber noch zwei Gegenpunkte. Bester Bamberger Werfer war Patrick Miller mit 15 Punkten.

Oren Amiel: „Wir sind stark ins Spiel gestartet und auch nach der Halbzeit war es richtig gut. Zwischendurch haben wir aber immer wieder den Rhythmus verloren und unser hässliches Gesicht gezeigt. Allerdings haben die Jungs nie aufgegeben, auch in den schlechten Phasen standen sie immer zusammen und haben sich energisch gepusht. Am Ende war es lediglich die erste Halbzeit. Ich denke, wir haben im Rückspiel eine gute Chance, wissen was auf uns zukommt und wollen mit unseren Fans im Rücken den Halbfinaleinzug schaffen.“

Brose erwischte einen nahezu perfekten Start ins Spiel. Patrick Miller (4), Gabriel Chachashvili, Christian Sengfelder und Spencer Reaves sorgten für einen 10:0-Lauf und die schnelle zweistellige Führung. Erst allmählich kamen die Hausherren ins Spiel, hatten es aber nach wie vor extrem schwer in der Offensive. Oder anders: Bamberg stand defensiv zunächst stark, ließ kaum einfache Würfe zu. Daher blieb der Vorsprung bis kurz vor Ende des ersten Viertels weiterhin zweistellig (24:14, 9.). Die letzten beiden Sequenzen aber gehörten dann den Gastgebern, die durch Toom und einen Dreier von Gilbert Broses Führung nach zehn Minuten auf fünf Punkte schrumpfen ließ: 24:19.

Nach drei schnellen Freiwürfen der Gastgeber lagen die Gäste nur noch zwei Zähler in Front (24:22, 11.). Oren Amiel reagierte und nahm die komplette zweite Fünf vom Parkett. Sengfelder traf in der Folge für die Gäste, die sich aber nun defensiv ein ums andere Mal schwertaten. Das nutzte Kalev aus und kam Mitte des zweiten Abschnitts durch Freiwürfe von Konontšuk zum erstmaligen Ausgleich: 34:34. In Rückstand geriet Brose aber nie, denn wann immer es sein musste, waren die Guards zur Stelle. Amir Bell erzielte in dieser Phase vier Punkte, zudem traf Gerel Simmons 30 Sekunden vor der Pause den ersten Bamberger Dreier zum 44:38. Mit der Sirene legte Spencer Reaves noch einen aus gut neun Metern nach und sorgte somit für die Sechs-Punkte-Pausenführung: 47:41.

Der Beginn der zweiten Halbzeit erinnerte etwas an den Beginn des Spiels. Brose war offensiv und defensiv wach. Chachashvili und Sengfelder bauten die Führung schnell wieder zweistellig aus und dieser zweistellige Vorsprung hatte auch nach erneuten Punkten des Kapitäns nach knapp 24 gespielten Minuten noch Bestand: 57:46. Doch dann klappte plötzlich von jetzt auf gleich überhaupt nichts mehr. Die Bälle wollten nicht mehr fallen, defensiv waren die Bamberger oftmals einen Schritt zu langsam. Die Folge: das Spiel kippte komplett. Aus einer Elf-Punkte-Führung wurde bis Ende des dritten Viertels ein Vier-Punkte-Rückstand. Brose traf sechs Minuten nichts mehr, Kalev kam zu einem 15:0-Lauf. Mit 57:61 ging es in den Schlussabschnitt.

Dort beendete Jaromír Bohačík zwar den Negativrun, wirklich besser wurde es zunächst aus Bamberger Sicht aber nicht. Vor allem Konontšuk bekamen die Gäste nicht in den Griff. Seine zwei Dreier in Serie bedeuteten den erstmaligen zweistelligen Rückstand (61:72, 33.). Das Positive aber: Brose gab nie auf, versuchte alles, um wieder ins Spiel zurückzukommen. Und endlich fielen auch mal wieder zwei Dreier. Zunächst war Sengfelder von außen erfolgreich, kurz darauf Solomon Young (69:74, 36.). Letzterer war es auch, der kurz vor Schluss mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den Rückstand gar wieder auf einen Zähler minimierte (77:78, 40.). Die letzten Punkte des Spiels gingen jedoch aufs Konto von Kalevs Gilbert, der die Partie zum 77:80 beendete.

Brose Bamberg:
Blunt dnp, Miller 15, Bell 8, Wohlrath 2, Simmons 5, Sonnefeld dnp, Bohačík 12, Chachashvili 4, Young 6, Reaves 10, Heckmann 2, Sengfelder 13