Brose unterliegt in Würzburg in letzter Sekunde

Brose Bamberg musste sich am 20. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei s.Oliver Würzburg mit 89:90 geschlagen geben. Dabei konnten sich die Mannen von Oren Amiel zweimal von einem zweistelligen Rückstand erholen, lagen drei Minuten vor Ende mit vier Zählern vorne (87:83), verloren aber in der entscheidenden Phase zweimal den Ball – wobei es zweimal eine 50:50-Entscheidung war, die die Schiedsrichter beide Male zugunsten der Hausherren entschieden. Hunt versenkte den entscheidenden Freiwurf 1,8 Sekunden vor Schluss und bescherte Brose damit die elfte Saisonniederlage. Bester Bamberger Werfer war Omar Prewitt mit 23 Punkten.

Oren Amiel: „Es war ein Spiel, in dem das Momentum mehrmals gewechselt hat. Sie hatten einen Lauf in der zweiten Halbzeit, dann hatten wir einen Lauf und waren eigentlich in einer guten Situation, um den Sieg zu holen. Dann haben wir aber in den letzten 45 Sekunden kindische Fehler gemacht, die uns das Spiel gekostet haben. Das ist sehr enttäuschend, gehört aber zum Leben und Lernen eines Basketballteams.“

Brose erzielte schnelle vier Punkte durch Justin Robinson und Christian Sengfelder, nahm sich jedoch in den folgenden Minuten eine kollektive Auszeit, die sich in einem Würzburger 10:0-Lauf manifestierte (4:10, 4.). Vor allem von jenseits der Dreierlinie waren die Hausherren stark, trafen vier Stück bei fünf Versuchen. Aber auch aus der Nah- und Mitteldistanz verfehlten die Würzburger kaum einen Wurf (6/8). Die Folge: Brose lag nach rund acht Minuten mit 14 Punkten hinten: 8:22. Die letzten 90 Sekunden gehörten dann jedoch größtenteils den Gästen, die unter anderem durch zwei Dreier von Sengfelder und Kyzlink den Rückstand bis Viertelende auf neun Zähler verkürzen konnten: 17:26.

Abschnitt zwei begann mit einem schnellen And1 von Kyzlink und einem weiteren Dreier von Christian Sengfelder. Beides war eine Art Hallo-Wach-Ruf für Brose Bamberg. Fortan wurde aggressiver verteidigt, so dass die Gastgeber schnell ihre fünf Teamfouls hatten und Brose häufig an die Freiwurflinie durfte. Bis zur Pause trafen die Bamberger 14 ihrer 15 Versuche und sorgten auch hierdurch dafür, dass der Rückstand sukzessive weniger wurde. Omar Prewitt war es nach etwas mehr als 16 Minuten vorbehalten zum 36:36 auszugleichen. Nach einem schönen Steal von Rückkehrer Dominic Lockhart netzte Justin Robinson 100 Sekunden vor der Pause den Dreier zur ersten Bamberger Führung nach den Anfangssekunden ein: 43:40. Diese hatte auch zur Halbzeit beim 45:44 noch Bestand.

Die Anfangsphase der zweiten Halbzeit war ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich absetzen bzw. hatte jedes Team auf gute Aktionen des jeweils anderen die richtige Antwort parat. Das sollte sich jedoch nach knapp 26 Minuten ändern, denn es kam die Zeit von Würzburgs Craig Moller. Zunächst verwandelte er zwei Freiwürfe, kurz darauf einen Dreier aus ärgster Bedrängnis, nur um kurz danach noch zwei weitere Distanzwürfe folgen zu lassen. Und nachdem Alex King ebenfalls den Dreier traf und damit einen 12:2-Lauf perfekt machte, lag Brose wieder zweistellig zurück (58:70, 29.). Prewitt und Geben konnten bis Viertelende nochmals erfolgreich für die Gäste abschließen, die aber dennoch mit einem Zehn-Punkte-Defizit in den Schlussabschnitt gingen: 62:72.

Dort entwickelte sich nun eine rasante, eine spannende Partie, ein echtes Derby. Brose nämlich kam zurück ins Spiel – immer wieder angetrieben von Justin Robinson und Omar Prewitt, die gemeinsam in den ersten Minuten des Viertels fünf Dreier einnetzten und ihr Team nicht nur wieder ran führten, sondern nach 35 Minuten abermals in Führung schossen: 82:80. Der Fight ging nahtlos weiter, da auch Würzburg immer wieder erfolgreich abschließen konnte. Senfgelder traf den Dreier zum 87:83, das Ganze rund dreieinhalb Minuten vor Ende. In den letzten Sequenzen war Brose dann aber zu hektisch, verlor zweimal den Ball – wobei es zweimal eine 50:50-Entscheidung war, die die Schiedsrichter beide Male zugunsten der Hausherren entschieden. So ging die Partie mit 89:89 bei Ballbesitz Würzburg in die letzten Sekunden. 1,8 davon waren noch auf der Uhr, als Cameron Hunt gefoult wurde. Er traf einen Freiwurf, verwarf den zweiten absichtlich und sorgte damit für die Bamberger 89:90-Niederlage.

Brose Bamberg:

Lockhart 8, Prewitt 23, Scott, Omuvwie, Robinson 22, Sonnefeld dnp, Geben 9, Passarge dnp, Sengfelder 19, Kyzlink 8