Brose Bamberg will in Heidelberg Playoffchance wahren

Brose Bamberg ist am 27. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MLP Academics Heidelberg zu Gast. Spielbeginn ist am Ostersonntag um 15 Uhr. MagentaSport überträgt die Partie wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen. Kommentator ist Chris Schmidt.

Ausrufezeichen. Mit diesem einen Wort kann man das letzte Spiel der Heidelberger zusammenfassen. Beim Tabellenvierten in Oldenburg siegten die Baden-Württemberger mit 99:75 und verabschiedeten sich damit wohl endgültig von allen Abstiegssorgen. Mit zehn Siegen auf der Habenseite stehen sie aktuell auf Rang zehn, vier Erfolge vor Abstiegsplatz 16. Mit etwas Glück kann der Blick sogar noch nach oben gehen. Drei Siege aus den letzten vier Partien – der Trend spricht klar für die Mannschaft von Jonas Iisalo. Vor allem offensiv sind die Heidelberger aktuell stark. 99 Punkte in Oldenburg, zuvor 93 gegen Crailsheim – die Maschinerie um BBL-Topscorer Eric Washington läuft nahezu perfekt. Mit 19 Punkten im Schnitt ist der US-Amerikaner nicht nur Heidelbergs bester Werfer, sondern führt die Scorerwertung der gesamten Liga an. Doch nicht nur das: seine im Schnitt verteilten 7,3 Assists bringen ihn ligaweit unter die Top5 der besten Vorlagengeber, seine durchschnittlich pro Spiel eroberten 1,8 Bälle sind Rang vier aller BBL-Spieler in der Stealstatistik. Doch damit nicht genug: der Aufbauspieler kam bislang auf einen Effektivitätswert pro Partie von im Schnitt 19,4, ist damit der zweiteffektivste Spieler aller BBL-Akteure – und somit auch ein Kandidat auf den Titel des MVPs der aktuellen Saison. Aber nicht nur Washington ist bei den Heidelbergern für Punkte und tolle Aktionen gut, das ganze Team funktioniert zum Saisonende hin immer besser. Gegen Oldenburg war etwa Tim Coleman mit 19 Punkten bester Werfer. Doch was sind die Gründe der Leistungssteigerung in den letzten Wochen? Einer heißt sicherlich Jack McVeigh. Seitdem der Australier Ende Februar an den Neckar kam, begann es wieder besser zu laufen. Siege gegen Göttingen, Crailsheim und Oldenburg stehen seitdem zu Buche, in denen der neue Forward mit 14, 19 und 19 kontinuierlich zweistellig punktete. McVeigh ist vor allem treffsicher von jenseits der Dreipunktelinie, versenkte bislang im Schnitt sehr starke 51,9 Prozent seiner Distanzwürfe. Gegen Oldenburg traf er sogar fünf bei sechs Versuchen, also überragende 83,3 Prozent. Überhaupt ist Heidelberg das Team, das mit im Schnitt 31 Würfen pro Spiel die drittmeisten der gesamten Liga von jenseits der 6,75m-Linie nimmt – und knapp jeden dritten davon auch trifft. Allerdings ist die Trefferquote aus der Nah- und Mitteldistanz mit 57,4 Prozent deutlich besser – und ein Top4-Wert innerhalb der BBL.

Anders als bei den Hausherren steht bei Brose Bamberg zuletzt eine Niederlage auf dem Tableau. Und es war eine extrem ärgerliche. Gegen die Würzburg Baskets hatten die Bamberger das Spiel nahezu über die kompletten 40 Minuten im Griff, ließen sich durch einfache Fehler aber in den letzten 30 Sekunden des vierten Viertels die Partie aus der Hand und in die Verlängerung nehmen. Dort lief Brose dann kontinuierlich hinterher und verlor 0,6 Sekunden vor Schluss durch ein And1 des überragenden Stanley Whittaker (37 Punkte) nicht nur das Spiel, sondern auch noch den direkten Vergleich. Daher gilt ab sofort eigentlich die Devise: verlieren möglichst verboten. Aus den verbleibenden sieben Spielen muss Brose wohl mindestens fünf, besser eigentlich sechs gewinnen, um sicher in den Playoffs dabei zu sein. Der Anfang einer erneuten Siegesserie, von der die Bamberger ja bereits einige während der Saison hatten, soll am Sonntag in Heidelberg gemacht werden. Dass es gegen die Baden-Württemberger schwer wird – keine Frage. Dass Brose weiß, wie man gegen sie gewinnt – keine Frage. Das Hinspiel am vorletzten Tag des vergangenen Jahres sicherten sich die Mannen von Oren Amiel mit 101:74, dem höchsten BBL-Sieg der laufenden Saison. Bester Werfer damals war der erst wenige Tage zuvor verpflichtete Gerel Simmons mit 20 Punkten. Eventuell kann Bambergs letzter Neuzugang Devon Thomas am Sonntag bei seinem Debüt ähnliches vollbringen?! Der Sieg dereinst gegen Heidelberg war übrigens zugleich der Beginn einer vier Siege andauernden Erfolgsserie. Daher mag man Christian Sengfelder und Co. zurufen: macht’s nochmal, Jungs! Apropos Broses Kapitän: der struggelte in den letzten Wochen ab und an ein bisschen, war gegen Würzburg mit 19 Punkten aber nahezu wieder der alte nach seinen beiden Knöchelverletzungen, avancierte zu einem der besten Werfer und hielt sein Team vor allem im vierten Viertel durch drei starke Dreier innerhalb von drei Minuten in der Partie. Mit 11,3 Punkten im Schnitt ist Sengfelder bis dato auch Bambergs zweitbester Scorer, besser traf bislang mit durchschnittlich 17,3 Zählern nur Patrick Miller, der mit im Schnitt verteilten 5,6 Assists auch Broses bester Vorlagengeber ist. Solomon Young griff sich in den 27 bisher absolvierten BBL-Partien mit durchschnittlich 5,1 Rebounds teamintern die meisten Abpraller.

Patrick Miller: „Das Spiel in Heidelberg ist ein vorentscheidendes, da braucht man nicht drum herumreden. Wir müssen gewinnen, um die Chance auf die Playoffs weiter am Leben zu erhalten. Dazu ist es nötig, dass wir unsere Fehler minimieren. Zudem müssen wir ihr Spiel unterbinden, müssen ihnen konsequent an der Dreierlinie auf den Füßen stehen. Offensiv müssen wir die richtigen Lösungen finden. Wir haben schon mehrfach in der Saison gezeigt, dass wir mit Drucksituationen gut umgehen können. Das gilt es nun wieder zu beweisen.“

Auch Bambergs nächster Gegner kommt aus Baden-Württemberg. Bereits am Mittwoch empfängt Brose die MHP RIESEN Ludwigsburg. Spielbeginn in der BROSE ARENA ist um 18.30 Uhr. Tickets für die Partie gibt es wie gewohnt unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an de Abendkasse.