Brose will in Ludwigsburg ersten BBL-Sieg holen

Brose Bamberg gastiert am 4. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga bei den MHP RIESEN Ludwigsburg. Spielbeginn ist am Sonntag um 18 Uhr. MagentaSport ist wie gewohnt live und exklusiv auf seinen Kanälen dabei. Das „Courtside Live“-Spiel wird kommentiert von Michael Körner. Ihm zur Seite steht Experte Alex Vogel. Durch die Sendung führt Kevin Gerwin.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben den großen Umbruch vor der Saison bestens gemeistert. Nach zehn Jahren an der Seitenlinie verließ Coach John Patrick den Verein. Ihm folgte sein ehemaliger Co-Trainer Josh King – und der macht das aktuell richtig gut. Zwei Siege aus drei Spielen in der Liga, zwei Erfolge in der Basketball Champions League, dazu vergangenes Wochenende in Hamburg der Einzug ins Viertelfinale des Pokals – viel besser geht es eigentlich kaum. Vor allem die letzten beiden Auftritte waren stark. Beim 92:86-Pokalerfolg gegen die Towers brachte nach gutem Spiel ein noch besseres Schlussviertel (31:17) den Sieg, am letzten Mittwoch in der BCL in Jerusalem war es eine über 40 Minuten starke Leistung, die den Ludwigsburgern durch das 80:71 den ersten Gruppenplatz sicherte. Die einzige Niederlage bislang mussten die Barockstädter im national einzigen Heimspiel der bisherigen Spielzeit hinnehmen. Vor zwei Wochen setzte es gegen Rostock ein 95:102. Auch hier war der letzte Abschnitt der entscheidende – diesmal jedoch mit dem besseren Ende für den Aufsteiger. Der nämlich sicherte sich die letzten zehn Minuten mit 28:19 und damit das Spiel. Dominantester Ludwigsburger ist bislang Neuzugang Prentiss Hubb mit im Schnitt erzielten 19 Punkten auf nationalem Parkett, darunter durchschnittlich neun durch getroffene Distanzwürfe. Überhaupt sind die Schwaben das Team der Liga mit den meisten Versuchen von Downtown. 36 Mal drückten sie bislang im Schnitt von jenseits der 6,75m-Linie ab, trafen davon immerhin jeden dritten Versuch. Ihre insgesamt in den drei bisherigen BBL-Spielen erzielten 91,7 Punkten bringen sie in diesem Ranking BBL-weit auf den dritten Platz. Vermeiden sollte Brose auch, die Ludwigsburger zu häufig an die Freiwurflinie zu schicken, denn mit getroffenen 86 Prozent ihrer Versuche liegen sie ligaweit in dieser Statistik ganz vorne.

Wie die MHP RIESEN, so geht auch Brose Bamberg mit einem Sieg in Israel ins Spiel am Wochenende. Der 98:86-Erfolg bei Galil Elion bedeutete den zweiten Sieg im zweiten FEC-Spiel und damit die alleinige Tabellenführung in Gruppe A. Dabei war es aber erst in Halbzeit zwei eine Leistung der Bamberger, die dieses Wort auch verdiente. In den ersten 20 Minuten war vor allem defensiv eine Menge Sand im Getriebe, dennoch schafften es die Gäste durch eine gute Offensive den Rückstand zur Pause bei lediglich bei vier Punkten zu halten. Einem einigermaßen ausgeglichenen dritten Abschnitt folgte dann ein furioses Schlussviertel, in dem Brose offensiv und nun auch defensiv stark spielte. Einmal mehr war es dabei eine geschlossene Teamleistung, die letztlich für den Sieg verantwortlich zeichnete. Sechs Bamberger punkteten zweistellig, zudem wurden gute 19 Assists verteilt, auch das Reboundverhältnis ging mit 35/33 an die Gäste. Eine andere Zahl aber freute insbesondere Cheftrainer Oren Amiel: lediglich fünf Ballverluste leistete sich seine Mannschaft, die Aufbauspieler um Vaidas Kariniauskas, Amir Bell und Justin Wright-Foreman blieben gar ohne einen einzigen Turnover. Auf dieser Zahl gilt es aufzubauen und den Blick nach vorne zu richten. Dort steht in der BBL mit Ludwigsburg der nächste richtige Härtetest an. Auf nationaler Ebene warten die Bamberger ja noch auf den ersten Sieg – und das, obwohl sie mit 60 Prozent ligaweit bislang die meisten Treffer aus dem Zweipunktbereich erzielten. Allerdings waren in allen drei bisher absolvierten BBL-Partien immer mindestens fünf Minuten dabei, in denen Brose den Sieg praktisch selbst hergab. Lediglich international konnte man die Schwächephasen kompensieren, national bislang noch nicht. Das soll am Sonntag anders werden. Nach der Rückkehr am späten Donnerstagabend stand am Freitag ein leichtes Regenerationstraining und erstes Videostudium der Barockstädter an. Am Samstag gibt es mittags das Abschlusstraining, ehe sich der Brose-Tross auf den Weg Richtung Baden-Württemberg macht. Mit dabei ist natürlich auch der aktuell effizienteste Bamberger Spieler: Kapitän Christian Sengfelder ist mit durchschnittlich erzielten 13,7 Punkten nicht nur Broses bester Werfer, sondern mit sieben gesicherten Rebounds auch mannschaftsintern in dieser Statistik ganz vorne. Und noch eine Zahl ist beeindruckend: wettbewerbsübergreifend traf der EM-Bronzemedaillengewinner bislang knapp 47 Prozent seiner Dreierversuche.

Christian Sengfelder: „Nachdem es nun international zwei Siege gab, wollen wir natürlich auch national endlich den ersten einfahren. Dazu bedarf es aber einer über 40 Minuten hochklassigen Leistung. Vor allem defensiv müssen wir konstanter werden. Die Ballverluste und Rebounds haben wir in Elion einigermaßen in den Griff bekommen, jetzt gilt es darauf weiter aufzubauen. In Ludwigsburg ist es immer schwer zu spielen. Sie haben, auch ohne John Patrick, ihren weiterhin ganz eigenen Stil. Darauf müssen wir uns einstellen und die ganze Partie physisch dagegenhalten.“

Nach der Partie in Ludwigsburg stehen für Brose Bamberg drei Heimspiele binnen einer Woche an. Am Mittwoch gastiert mit Golden Eagle Ylli ein Team aus dem Kosovo in der BROSE ARENA (20 Uhr), gerade einmal zwei Tage später kommen die Veolia Hamburg Towers (18.30 Uhr). Am darauffolgenden Mittwoch erwarten die Bamberger die NINERS Chemnitz (20 Uhr) zum Rückspiel im FEC. Tickets für alle Partien gibt es im Onlineshop, im Fanshop in der Kornstraße und jeweils an der Abendkasse.