Brose zum FEC-Rückrundenauftakt in Rumänien

Brose Bamberg gastiert am 4. Spieltag der Zwischenrunde des FIBA Europe Cups bei CSM CSU Oradea. Spielbeginn ist am Mittwoch um 18 Uhr. Die Partie wird live auf dem YouTube-Kanal der FIBA unter youtube.com/fiba übertragen.

CSM CSU Oradea hat aktuell einen kleinen Lauf, konnte die letzten drei Spiele der nationalen Divizia A allesamt für sich entscheiden. Auffälliger noch, mit welcher Dominanz sie das machten. Im Schnitt scorten sie in diesen drei Partien nämlich 104 Punkte, ließen dabei lediglich durchschnittlich 74 Zähler zu. Mit nunmehr 14 Siegen aus 15 Spielen führen die Mannen von Cheftrainer Cristian Achim denn auch souverän die Tabelle ihrer Gruppe an. Was auf nationalem Parkett gut läuft, lief in den letzten Spielen auf internationalem Court eher unrund. Nach dem Auftaktsieg in Bamberg gab es für Oradea im FIBA Europe Cup zwei Niederlagen, zuletzt mit 75:77 in Keravnos. Die Folge: die Rumänen belegen aktuell den letzten Platz in Gruppe L und sind eigentlich schon fast zum Siegen verdammt, wollen sie den Traum von der KO-Runde weiterträumen. Und genauso wird das Spiel beworben. Seit mehr als einer Woche geht es in lokalen, regionalen und sozialen Medien nur noch um diese Partie, „das Endspiel“ wie es heißt. Und es wird immer wieder geschrieben: „macht’s nochmal gegen einen der größten Namen, der jemals in Oradea zu Gast war“. Nochmal machen also. Nämlich so, wie am ersten Spieltag der Zwischenrunde, als Oradea völlig überraschend Brose mit 82:80 schlug. Mark Ogden (18) und Erick Neal (17) waren damals die Topscorer der Rumänen. Dabei hatten sie Glück, holten die Bamberger zweimal einen zweistelligen Rückstand auf und hatten mit dem letzten Angriff die Chance zumindest auf den Ausgleich. Ein Foul an Wohlrath beim Korblegerversuch wurde damals aber nicht geahndet, das Spiel von Oradea gewonnen. Zuletzt aber strauchelten die Rumänen international, waren in Keravnos zwar die kompletten 40 Minuten auf Augenhöhe und im Spiel, mussten sich am Ende aber dennoch geschlagen geben, da der potenziell spielentscheidende Dreier von Neal zwei Sekunden vor Schluss nicht den Weg in den Korb der Zyprioten fand. Der US-Amerikaner ist über die komplette bisherige FEC-Spielzeit gesehen Oradeas treffsicherste Spieler mit im Schnitt erzielten 15,6 Punkten. Bester Rebounder ist bis dato Mark Ogden mit durchschnittlich 6,4 gesicherten Abprallern pro Partie, während abermals Neal die teaminterne Statistik bei Assists (7,2/Partie) anführt. Ligaweit ganz vorne sind die Rumänen übrigens, wenn es darum geht, den Ball zu klauen. Ganze neun Steals stehen im Schnitt pro Spiel in der Statistik – der beste Wert aller Teams im FIBA Europe Cup.

Anders als bei den Hausherren, sieht die aktuelle Lage bei Brose Bamberg aus. Während das Team von Oren Amiel auf nationalem Parkett zuletzt zwei Niederlagen einstecken musste, hat sich Brose durch das 73:69 über Anwil Włocławek die Tabellenführung in Gruppe L gesichert und damit eine gute Ausgangsposition für die nun beginnende Rückrunde und das Erreichen des Viertelfinals im FEC erspielt. Dazu bedarf es aber zwei weiterer Siege, wovon der erste am besten bereits am Mittwoch eingefahren werden soll. Die Mannschaft reist mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nach Rumänien. Die Hinspielniederlage war unnötig und soll nun wettgemacht werden. Dafür benötigt es aber eine Leistung, wie zuletzt am Wochenende. Dort hatte Brose dem FC Bayern München Basketball über die kompletten 40 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe geliefert, musste sich am Ende zwar mit 87:94 geschlagen geben, kann aus dieser Partie aber enorm viel Positives mitnehmen. Vor allem Solomon Young überzeugte mit seinem ersten Double-Double der Saison (15 Punkte/elf Rebounds). Überhaupt ist der Center aktuell einer der konstantesten Bamberger, verteidigt stark und ist auch vorne – nicht nur von der Dreierlinie – stets gefährlich. Bester Mann gegen München war aber einmal mehr Patrick Miller. Seitdem der Aufbauspieler im Team ist, ging ein Ruck durch die Mannschaft. Er punktet nicht nur auf konstant hohem Niveau, sondern macht seine Mitspieler, macht das gesamte Kollektiv besser. Und das wird auch in Rumänien notwendig sein. Brose muss in der rund 5.300 Zuschauer fassenden Oradea Arena von Beginn an hellwach sein, muss vor allem defensiv und beim Rebound – in den letzten beiden Partien ein etwas schwächerer Faktor – präsent und physisch sein. Beste Werfer im FIBA Europe Cup sind bislang Patrick Miller (18,8 Punkte/Partie) und Christian Sengfelder (14,6 Zähler/Spiel). Broses Kapitän holt mit durchschnittlich 6,4 zudem die meisten Rebounds seines Teams, Miller verteilt mit 4,3 die meisten Assists.

Oren Amiel: „Es hat mir gefallen, wie wir nach dem schlechten Spiel gegen Braunschweig den Fokus neu justiert und gegen München eine gute Partie gezeigt haben. Leider hat es am Ende nicht gereicht, dennoch können wir einiges Positives für die Zukunft mitnehmen. Am Mittwoch aber wird es ein komplett anderes Spiel. Wir müssen es schaffen, dass wir von Beginn an physisch und mental auf dem Parkett stehen. Ihre einzige Chance aufs Weiterkommen ist ein Sieg. Sie werden daher alles reinwerfen. Wir müssen darauf vorbereitet sein. Dennoch kommt es auch darauf an, dass wir unser Spiel durchziehen. Wir wollen schnell spielen, dazu gut verteidigen. Gelingt uns beides, bin ich zuversichtlich, dass wir dort bestehen werden.“

Nach der Rückkunft aus Oradea am Donnerstagmittag geht der direkte Fokus auf den Hinrundenabschluss der easyCredit Basketball Bundesliga. Hierfür reist Brose Bamberg am Samstag zu ratiopharm ulm. Das nächste Heimspiel ist dann am 1. Februar, wenn Keravnos BC zum 5. Spieltag des FIBA Europe Cups um 20 Uhr in der BROSE ARENA gastiert. Tickets für diese Partie, sowie alle weiteren Spiele der kommenden Wochen, gibt es wie gewohnt unter brosebamberg.de/tickets, im Fanshop in der Kornstraße und an der jeweiligen Tages- bzw. Abendkasse.