Comebacksieg zum Europe Cup-Auftakt

Brose Bamberg gewann zum Auftakt des FIBA Europe Cups bei den NINERS Chemnitz mit 89:85. Dabei lagen die Gäste im ersten Viertel bereits mit 17 Punkten zurück (4:21, 6.), mussten Anfang der zweiten Halbzeit aufgrund eines unsportlichen und eines weiteren technischen Fouls auf ihren bis dato besten Werfer Jaromír Bohačík verzichten und drehten das Spiel dennoch im Schlussabschnitt durch einen 11:0-Lauf in den letzten Minuten. Vier Bamberger Spieler punkteten zweistellig, am besten Christian Sengfelder mit 24 Zählern.

Oren Amiel: „Manchmal fehlen einem einfach die Worte, um zu erklären, was passiert ist. Wir haben im ersten Durchgang so schlecht und im zweiten Durchgang nicht einmal richtig gut gespielt, aber die Jungs haben gekämpft und wirklich an die Sache geglaubt. Das ist ein gutes Zeichen auch für die Zukunft. Es ist nie einfach, gegen Chemnitz zu spielen, sie haben eine gute Mannschaft, einen guten Trainer. Ich habe im Moment nichts Schlaues zu sagen, aber ich möchte meinen Spielern gratulieren, sie haben heute Abend Charakter gezeigt. Und ich bin auch stolz auf unsere Fans, die immer noch an uns glauben, auch wenn wir die letzten Spiele verloren haben. Wir nehmen das nie als selbstverständlich hin, das ist sehr wichtig für uns.“

Brose Bamberg erwischte einen katastrophalen Start in die Partie, war weder offensiv, vor allem aber defensiv zunächst kaum präsent und lag folgerichtig nach knapp zwei Minuten bereits mit 0:7 in Rückstand. Gut drei Minuten benötigten die Gäste für den ersten erfolgreichen Abschluss, zwei weitere für den zweiten. Da stand es aber bereits 4:16, nachdem die Chemnitzer beinahe mühelos alles von jenseits der Dreierlinie trafen (6/10 im ersten Viertel). So auch Weidemann Mitte des Viertels – es war der fünfte erfolgreiche Dreier – zum bis dato höchsten Bamberger Rückstand: 4:21. Erst allmählich wachte Brose auf. Bohačík erzielte fünf Zähler in Serie und legte kurz vor Viertelende noch einen weiteren Dreier nach. Dennoch: Bamberg lag nach zehn Minuten mit 15 Punkten hinten, stand es 14:29.

Die ersten Zähler des zweiten Abschnitts erzielte Patrick Heckmann, jedoch antworteten die Hausherren mit zwei weiteren Dreiern. Brose blieb nun jedoch dran, verstand es ab Minute zwölf besser, die Chemnitzer Schützen in Schach zu halten und lief offensiv nun endlich auch die Systeme zu Ende. Die Folge: die Gäste kamen sukzessive ran, verkürzten den Rückstrand durch einen zwischenzeitlichen 9:0-Lauf vier Minuten vor der Pause wieder in den einstelligen Bereich: 31:39. Gar nur noch drei Zähler lagen die Bamberger drei Minuten später zurück, nachdem Sengfelder, Young und Chachashvili zum Teil sehenswert abschlossen (41:44, 19.). Die letzten fünf Punkte der ersten Hälfte gehörten jedoch den Hausherren, so dass Brose mit einem 41:49-Rückstand in die Kabine ging.

Das dritte Viertel war eine kleine Blaupause des zweiten. Brose versuchte viel und machte dabei einige Dinge richtig gut, Chemnitz aber hatte immer die passende Antwort parat. Zudem schwächten sich die Bamberger nach gut 23 Minuten selbst. Jaromír Bohačík, bereits mit einem unsportlichen Foul belastet, holte sich nach einem Korberfolg und hartem, aber nicht geahndetem Einsteigen seines Gegenspielers, ein weiteres technisches ab und musste in Folge dessen die Halle verlassen. Seine Mannschaftskameraden sprangen jedoch für den bis dato Bamberger Topscorer in die Bresche – und zwar ausnahmslos. Sengfelder sowieso, Chachashvili, Kariniauskas, Heckmann, sie alle sorgten dafür, dass Brose auch zum Ende des dritten Abschnitts noch im Spiel blieb, es lediglich einen Sechs-Punkte-Rückstand gab: 64:70.

Im Schlussviertel waren zunächst die Hausherren wieder die bestimmende Mannschaft, lagen nach einem Uguak-Dreier wieder zweistellig in Front (66:77, 33.). Für Brose antwortete Sengfelder ebenfalls mit dem erfolgreichen Distanzwurf, Wright-Foreman und nochmals Bambergs Kapitän legten in der Folge zwei weitere nach und verkürzten gut vier Minuten vor Schluss wieder auf vier Punkte: 75:79. Chemnitz antwortete ebenfalls mit einem Treffer von jenseits der 6,75m-Linie, verlor danach aber komplett den Faden. Geschuldet war das einer nun ganz starken Bamberger Verteidigung, die die Hausherren nicht mehr zu freien Abschlüssen kommen ließ. Auf der Gegenseite setzte sich zunächst Sengfelder unter dem Korb durch, anschließend traf Young zwei Freiwürfe und knapp zwei Minuten vor Ende Patrick Heckmann einen enorm wichtigen Dreier – Ausgleich 82:82. 70 Sekunden waren noch auf der Uhr, als Justin Wright-Foreman Nelson Weidemann den Ball abnahm und zur ersten Bamberger Führung überhaupt einnetzte: 84:82. In der Folge blieben die Gäste nervenlos an der Freiwurflinie und sicherten sich somit den 89:85-Sieg über die NINERS Chemnitz.

Brose Bamberg:

Blunt dnp, Bell 2, Wright-Foreman 21, Kariniauskas 10, Wohlrath 2, Bulić dnp, Bohačík 12, Chachashvili 5, Young 6, Heckmann 7, Sengfelder 24