Es ist eine Ehre, dein Land zu repräsentieren!

Mit Christian Sengfelder, Patrick Heckmann, Dominic Lockhart und Martinas Geben stehen vier Bamberger in den Kadern der deutschen und der litauischen Nationalmannschaften. Wir haben vor dem Auftakt in die WM-Qualifikation mit den Jungs gesprochen und nachgeforscht, was sie in den kommenden Tagen erwartet.

15 Tage liegen zwischen dem Spiel gegen die Telekom Baskets Bonn und dem anstehenden Frankenderby gegen medi Bayreuth am 4. Dezember. Fünf von den 15 spielfreien Tage waren trainingsfrei. Nach fünf Tagen ohne Basketball stehen damit zehn Tage Vorbereitung für das Team von Johan Roijakkers an. Wesentlich weniger freie Zeit hatten vier der Jungs aus Freak City. Christian Sengfelder, Patrick Heckmann, Dominic Lockhart (alle drei für Deutschland) und Martinas Geben (für Litauen) laufen für ihre jeweiligen Nationalmannschaften auf. Kenny Ogbe blieb aufgrund seiner Corona-Erkrankung in Oberfranken.

Obwohl unsere drei deutschen Nationalspieler zunächst gegen Estland (Donnerstag, 19 Uhr, LIVE bei MAGENTA SPORT) und anschließend gegen Polen (Sonntag, 20 Uhr, Magenta Sport) antreten, war die Anreise zur „Natio“ dieses Mal besonders einfach. „Wir saßen 30 Minuten im Zug und sind nach Nürnberg gefahren. Das haben wir ganz gut hinbekommen“, beschreibt Patrick Heckmann mit einem Schmunzeln.

In Nürnberg empfangen die Deutschen dann Estland, die unter anderem mit dem Ex-Bamberger Henri Drell und Kristian Kullamäe anreisen. „Bei ihnen können wir traditionell mit guten Werfern rechnen, dürfen aber auch ihre Präsenz unter dem Korb nicht unterschätzen“, warnt Dominic Lockhart. Auf die leichter Schulter dürfe das DBB-Team ohnehin keinen der kommenden Gegner nehmen, weiß auch Christian Sengfelder. „Dafür sind die Spiele einfach zu wichtig. Wir müssen gewinnen, um uns für die Weltmeisterschaft qualifizieren zu können.“ Die WM steht 2023 in Indonesien, Japan und den Philippinen an.

Martinas Geben ist zum zweiten Mal nach 2019 Teil der Nationalmannschaft.

Bis nach Asien musste Martinas Geben am vergangenen Samstag nicht reisen, deutlich weiter als die drei anderen Bamberger allerdings schon. Von Frankfurt aus ging es für den Center über Vilnius nach Klaipeda und damit in die drittgrößte Stadt Litauens direkt an der Ostseeküste gelegen. Dort haben die Litauer ihr Trainingslager aufgeschlagen und treffen am Freitag um 18.30 Uhr auf Bulgarien. Martinas ist zum ersten Mal seit 2019 wieder bei seinem Nationalteam und dadurch auch einer der unerfahreneren Spieler im Kader. „Hier spielen einige Jungs mit, die sich bereits einen Namen im Nationaltrikot gemacht haben“, erklärt Martinas und beschreibt: „Deswegen versuche ich hier wie ein Schwamm alles aufzusaugen, was ich mitnehmen kann und viel zu lernen.“

Trainiert wird der Neunte der Weltrangliste von Kęstutis Kemzūra, der unter anderem schon bei Olympiakos Piräus und Khimki Moskau an der Seitenlinie stand und damit im europäischen Basketball kein Unbekannter ist. Noch wesentlich bekannter dürften den deutschen Basketballfans der Name Gordon Herbert gewesen sein. Der Neu-Nationaltrainer, der erst vor wenigen Wochen in Bamberg zu Besuch war, übernahm in diesem Jahr die Verantwortung für das DBB-Team und stellte nun den ersten Kader seiner Amtszeit zusammen. „Deshalb geht es jetzt erstmal darum, dass alle das Konzept verstehen und an einem Strang ziehen“, erklärt Christian Sengfelder, der zum vierten Mal bei der Nationalmannschaft weilt. Dominic Lockhart ist zum dritten Mal dabei. Für Patrick Heckmann ist es der erste Auftritt im DBB-Dress seit der Europameisterschaft 2017. Bekannte hat der 29-Jährige im Kader allerdings genug. „Natürlich bin ich mit Chris und Dom sehr eng, allerdings kenne ich auch Robin Benzing, Basti Doreth und Leon Kratzer bestens.“

Wie die Rollen der Bamberger in Nürnberg und in Klaipeda aussehen, sei vorab noch nicht genau zu sagen, erklären die Jungs. „Ich werde auf der Vier und auf der Fünf spielen“, verrät Christian Sengfelder und Patrick lässt erahnen: „Ich bin der, der aushilft, wo es eben brennt.“ Gemeinsam geben aber sowohl die drei Deutschen als auch Martinas Geben unabhängig von Position und Rolle ihr Bestes, um mit ihren jeweiligen Nationen den ersten Schritt in der WM-Qualifikation zu gehen. Eine Frage, für ihre Nationalmannschaften zu spielen, sei es für die vier Jungs nicht gewesen. Martinas erklärt: „Du wirst dafür nicht bezahlt und opferst einige freie Tage, aber es ist eine unglaubliche Ehre, dein Land repräsentieren zu dürfen.“ Und auch Chris weiß, dass es etwas Besonderes ist, für Deutschland aufzulaufen. „Es ist eine Ehre und es ist vor allem die Chance, dein Land im internationalen Wettbewerb gut dastehen zu lassen.“

Wie sich die Bamberger Jungs unter Gordon Herbert schlagen, gibt es am Donnerstagabend erstmals zu sehen. Magenta Sport ist ab 18.45 Uhr am Start und überträgt für jeden Basketballfan LIVE und KOSTENLOS!