Der letzte Tag des Jahres ist frei.

Fanblog Out of Office

Das Trainingszentrum in Strullendorf, in dem sich mein Büro befindet, ist leer. Bis auf eben mein Büro.

Fleißsternchen. Davon haben sich auch unsere Jungs einige verdient. Gestern im Spiel gegen München, in dem wir phasenweise gezeigt haben, was in uns steckt. Vor allem defensiv. Was noch fehlt: der Clutch in der Crunchtime. Könnte auch ein Liedtitel sein. Dennoch: das Spiel hat mitgerissen. Die BROSE ARENA war erstmals ausverkauft, die Stimmung hervorragend. Alle haben an einem Strang gezogen. Team. Fans. So muss es sein. Nur so kann es gehen. Sicherlich ist noch nicht alles paletti. Zumindest nicht, nachdem Spiele dummerweise über 40 Minuten gehen. Und nicht nur 35. Dann hätten wir zwar trotzdem gegen München verloren, es wäre jedoch unsere erste Saisonniederlage in der BBL gewesen. Hätte, hätte, Fahrradschloss. Die Mannschaft will. Die Mannschaft kann. Jetzt muss beides nur noch zusammenkommen. Dann werden wir alle noch sehr viel Spaß an den Jungs haben…

Der letzte Tag des Jahres ist frei. Und daher dazu da, um einmal zurückzublicken auf dieses Jahr 2019. War es nun gut oder schlecht? Also aus basketballerischer Sicht mit Bamberger Fanbrille auf der Nase? Fakt ist: wir sind amtierender Pokalsieger. Dieser Dreier wird bleiben. Für die Ewigkeit. Wer ihn dennoch vergessen sollte, der schaue unter das Hallendach. Fakt ist: wir standen im Final Four der Basketball Champions League. Dort lief’s bescheiden, keine Frage. Aber wir waren dabei. In unserer Debütsaison. Fakt ist: wir schieden im Viertelfinale gegen ein famoses Vechta aus. Bitter, aber anerkennenswert. Fakt ist: wir haben den vielbeschworenen Resetknopf gedrückt. Soweit es ging. Die neue Truppe macht Laune. Die neue Truppe fightet, kämpft, haut sich rein. In jedem Training. In jedem Spiel. Tugenden, die man vermisst hat in Freak City. Fakt ist: die neue Mannschaft benötigt Zeit. Acht neue Spieler, neuer Coach. Man muss sich finden. Ich erinnere an frühere Zeiten. Da gab es einmal einen Mann namens Brad Wanamaker. Den wollte der Großteil im Dezember in die Wüste schicken. Der Rest ist bekannt. Da gab es einmal einen Mann namens Fabien Causeur. Den wollte der Großteil noch im März in die Wüste schicken. Der Rest ist bekannt. Daher: Geduld du musst haben, junger (und älterer) Padawan.

Der letzte Tag des Jahres ist frei. Und daher dazu da, um nach vorne zu blicken. Was erwartet uns im Jahr 2020? Das wenn ich wüsste, würde ich nicht hier arbeiten. Wobei, wahrscheinlich doch, denn es ist der genialste Job, den man sich wünschen kann. Was ich weiß: 2020 wird Spaß bringen. Auf dem Parkett. Und daneben. Wir werden ein tolles Team sehen, das wahrscheinlich nicht jedes Spiel gewinnen wird, aber das sich in jedem Spiel reinhängt. Das in jedem Spiel die Faktoren Freak Citys verkörpert. Einsatz, Kampf, Leidenschaft lebt und arbeitet. Wir werden eine Arena mit Fans erleben, die genau diese Tugenden zu schätzen wissen und die Jungs, ihre Jungs, ununterbrochen nach vorne peitschen. Wir werden an unserem ausgegebenen Restrukturierungs-Projektplan arbeiten und festhalten – auch wenn es an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas wehtut. Vor allem aber werden wir alles dafür tun, die Basketballlust und das Feuer in Bamberg wieder zu entfachen. Dafür sind wir, wie ich denke, auf einem richtig guten Weg.

Der letzte Tag des Jahres ist frei. Und daher dazu da, DANKE zu sagen. Danke an euch. Die hier lesen. Die hier nicken. Die hier kluge Widerworte geben. Dier hier mitmachen. Die hier mitnehmen. Die hier hinterlassen. Ach ja, und ganz zuletzt: danke an die Kaffeemaschine hier im Büro, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre.

Euch allen – kommt gut rüber und habt ein fantastisches Jahr 2020!

In diesem Sinne, bleibt sportlich.

Thorsten Vogt