Geschichte und Geschichten aus dem Teamhotel in München

Fanblog Out of Office

So. Jetzt sind wir also hier. München. Leonardo Royal. Aber erst kurz. Gerade einmal zweieinhalb Tage. Und damit noch weit entfernt von etwaigem Lagerkoller. Schließlich wollen wir drei Wochen bleiben. Da wird’s dann wahrscheinlich eher schwierig. Aber mal schauen. Es gibt ja trotzdem immer einiges zu tun. An Spieltagen sowieso. Aber auch an freien Tagen wie heute. Es wird trainiert, gestreched, massiert. Es werden Interviews gegeben, Videos aufgenommen. Es wird gegessen und Basketball geschaut. Ach ja, und es wird natürlich gespielt. Entweder an der Konsole oder aber im sogenannten „Game Room“, einem Spielezimmer für Erwachsene mit Dartscheiben, Kicker, Tischtennisplatte und einem Golfsimulator.

Wir hatten übrigens Glück. Direkt nach Ankunft wurde jedes Team nochmals auf das Corona-Virus getestet. Bis die Ergebnisse da waren, durfte man sein Zimmer nicht verlassen. Bei uns alles easy: 16 Uhr der Test, anschließend in die Räume, zwei Basketballspiele geschaut, im Zimmer gegessen – um halb eins die erlösende Nachricht: alle negativ, alle dürfen raus. Das war zwar für die Nacht nicht mehr relevant, aber für den Morgen, denn das Frühstück durfte bereits gemeinsam im Restaurant eingenommen werden. Andere Teams hatten da weniger Glück. Teilweise dauerte es knapp einen Tag, bis die „Message of Clearance“ kam. Da lagen dann mehr als nur ein Abendessen dazwischen. Und die Zimmerquarantäne war umso nerviger.

Jeder ist in einem Einzelzimmer untergebracht. Jedes Einzelzimmer hat dabei die exakt gleiche Größe. Dass sich niemand beschweren kann. Zusätzlich gibt es zwei weitere Räume, ebenfalls normale Zimmer, allerdings ohne Bett und Tische. In unserem Fall nutzen wir das eine als kleine Abstellkammer, das andere als Massagezimmer. Im ersten stehen aktuell drei volle Wäscheständer, denn – logisch – jedes Team wäscht seine (Spiel-)Klamotten selbst. Im anderen stehen aktuell zwei Liegen, damit ist der Raum eigentlich voll. Allerdings bekamen die zwei Liegen gestern noch einen Nachbarn. Eine Eistonne nämlich. Saukalt und damit gut für die Regeneration. Der Nachbar zog in der Dusche ein. Millimeterarbeit. Hat aber geklappt. Die Tonne wurde uns übrigens geliefert. In diesem Fall von unseren grandiosen Sales-Menschen Martin Schmidt und Jonas Reinfelder. Das Besondere nämlich: da innerhalb des Hotels nur negativ getestete Personen sind, darf es keinerlei Kontakt nach Außen geben. Sprich: wir können nicht mal eben in den Baumarkt fahren und uns eine Regentonne, die wir dann zur Eistonne umfunktionieren, kaufen. Nein. Alles muss geliefert werden, wird an der Rezeption abgegeben und liegt dann auf einem „sauberen“ Tisch zum Abholen bereit. Ist ein bisschen so wie Weihnachten. Viele Päckchen auf einem Haufen…

Das mediale Interesse ist groß. Bereits angesprochen: jeden Tag gibt’s Interviews unserer Jungs mit Tageszeitungen, Fernsehstationen, Radiosendern. Alles natürlich steril via Telefon, Skype, Zoom. Dazu hat MagentaSport ein eigenes Studio im Hotel eingerichtet, produziert hier das tägliche „Hotel Update“. Sascha Bandermann ist „embedded“ und versorgt die Zuschauer außerhalb mit Nachrichten und Hintergründen. Apropos Zuschauer außerhalb. Freak City, was ihr leistet, ist sensationell. Die Banner, die Fahnen, der Support während der Abfahrt und durchgänig in den sozialen Medien – das ist grandios! Wir alle wissen das sehr zu schätzen und sagen: HERZLICHEN DANK! Aber auch die Fernsehzuschauer sind phänomenal. Was musste man im Vorfeld nicht alles lesen?! Geisterspiele machen keinen Spaß. Das ganze Turnier ist eine Farce. Undsoweiterundsofort. Und jetzt? Die Spiele sind toll. Der Basketball ist in aller Munde. Die NBA fragt nach dem Konzept. Und MagentaSport hat sechsmal so hohe Einschaltquoten wie üblich bei easyCredit BBL-Spielen. Unser Sport steht im Rampenlicht. Und ich finde, er nutzt dieses perfekt!

So viel von hier und jetzt aus dem Hotel. Wie immer gilt auch heute: Anregungen, Kritik und Fragen gerne jederzeit an thorsten.vogt(at)brosebamberg(dot)de. Auch, wenn es Themen gibt, die ich besprechen sollte. Oder Interviewpartner, die ihr euch wünscht. Für Sonntagabend ist ein Zoom-Meeting mit einem Spieler geplant. Alles Weitere dazu in den nächsten Tagen.

In diesem Sinne, bleibt sportlich.

Thorsten Vogt